In den letzten Monaten kam es in Baden-Württemberg zu einer besorgniserregenden Zunahme von Polizeieinsätzen aufgrund rechtsextremistischer Parolen, die zum Popsong „L’amour toujours“ gesungen wurden. Laut einer Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland wurden seit Oktober letzten Jahres bis Juni dieses Jahres insgesamt 40 solcher Vorfälle gemeldet. Die NS-Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ wurde in verschiedenen Umgebungen wie öffentlichen Volksfesten, Diskotheken, privaten Feiern und sogar Schulen gerufen, was zu einer Vielzahl von Einsätzen führte.
Diese Vorfälle erreichten Ende Mai eine nationale Aufmerksamkeit, als ein Video auf Sylt viral ging, das Partybesucher zeigt, die das Lied mit abgewandeltem, rassistischem Text singen. Die Reaktionen darauf waren empört, und sogar Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte den Gesang als inakzeptabel.
Nordrhein-Westfalen meldet die meisten Fälle
Unter den Bundesländern war Nordrhein-Westfalen mit 96 gemeldeten Fällen zwischen November 2023 und Juni 2024 das am stärksten betroffene Land. Auch in Mecklenburg-Vorpommern registrierte die Polizei 45 Vorfälle zwischen Oktober 2023 und Juni 2024. Interessanterweise machten Bayern und Sachsen keine Angaben zu ähnlichen Einsätzen, was Fragen über die Berichterstattung und den Umgang mit solchen Vorfällen in diesen Ländern aufwirft.
– NAG