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Am Landgericht Stuttgart steht der Prozess gegen einen 26-jährigen Syrer vor dem Abschluss, der wegen eines Messerangriffs während eines Public Viewings bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 angeklagt ist. Der Vorfall ereignete sich Ende Juni auf dem Schlossplatz in Stuttgart, als während des Spiels Türkei gegen Tschechien mehrere Personen schwer verletzt wurden. Mindestens einer der Verletzten schwebte in Lebensgefahr.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten sechsfachen versuchten Mord vor und fordert eine Haftstrafe von 13 Jahren. Es wird angenommen, dass der Täter gezielt auf Menschen in türkischen Trikots, Schals und mit Fahnen eingestochen hat. Der Anwalt der Nebenklage, der vier Opfer vertritt, sieht die Vorwürfe ähnlich und unterstützt die Forderung nach einer angemessenen Bestrafung.
Anklage und Verteidigung
Die Anklage beschreibt, dass der Angreifer mit einem Klappmesser sechs Menschen angegriffen hat. Bei den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft wird auch von einem Hassmotiv auf Menschen mit türkischer Nationalität ausgegangen. Der Verteidiger des Angeklagten hingegen plädiert auf eine Haftstrafe von acht Jahren und argumentiert, dass das Verhalten seines Mandanten auf eine Psychose schließen lasse.
Der Prozess, der an mehreren Tagen stattfinden wird, hat bereits begonnen, und am ersten Prozesstag wurde die Anklageschrift verlesen. Es bleibt unklar, wie der Angeklagte das Messer in die abgesperrte Fanzone bringen konnte. Die Polizei war dank einer Videoüberwachung schnell am Tatort und konnte den mutmaßlichen Täter festnehmen, während mehrere verletzte Personen als Nebenkläger auftreten.
Das Urteil des Landgerichts Stuttgart wird am 10. Februar 2025 um 11:30 Uhr erwartet, wie Stuttgarter Zeitung berichtete. Zuvor hatte bereits SWR Aktuell über den Prozessauftakt und die Details des Vorfalls berichtet.