Mit den ersten Plädoyers neigt sich der Prozess um einen brutalen Racheakt nach einem Handgranaten-Anschlag in Altbach seinem Ende entgegen. Die Bluttat auf einem Friedhof und ihre Folgen gelten als Höhepunkt in der langen Gewaltserie zweier verfeindeter Banden aus dem Raum Stuttgart. Die Staatsanwaltschaft wirft fünf Besuchern einer Trauerveranstaltung unter anderem versuchten Totschlag vor, da sie sich an dem mutmaßlichen Werfer der Granate gerächt haben sollen. Die weiteren Schlussvorträge und die Urteile sind für diesen Donnerstag geplant.
Der Vorfall im Neckartal markiert den Höhepunkt einer langanhaltenden Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden Gruppen. Die fünf jungen Männer, darunter zwei Deutsche, zwei Türken und ein Georgier, befinden sich seit Mitte Dezember auf der Anklagebank. Der geständige Werfer der Handgranate, ein Iraner, wurde Anfang März zu zwölf Jahren Haft verurteilt, unter anderem wegen 15-fachen versuchten Mordes. Die aktuellen Plädoyers vor dem Landgericht in Stuttgart werfen weiteres Licht auf die Hintergründe und Motive hinter diesem brutalen Akt der Gewalt.