Im Freiburger Münster kam es während der Christmette an Heiligabend zu einem unerwarteten Protest. Unterstützer des gekündigten Domkapellmeisters Boris Böhmann zeigten ihre Solidarität mit einem fünfminütigen Applaus. Dieses unerwartete Ereignis führte dazu, dass Erzbischof Stephan Burger den Gottesdienst unterbrechen musste, während der Livestream abgebrochen wurde. Elternvertreter der Domsingknaben wiesen die Kritik am Applaus zurück und forderten in einem offenen Brief die Rücknahme von Böhmanns Kündigung.
Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Kündigung von Boris Böhmann, die bereits im Sommer ausgesprochen wurde und zum Ende Februar 2025 wirksam wird. Die Erzdiözese hat bisher keine Gründe für die Kündigung genannt, verweist jedoch auf eine lange Vorgeschichte mit Konflikten innerhalb der Domsingschule. Die Kündigung bleibt trotz der Proteste und einer Online-Petition für Böhmann bestehen. Diese Aktionen können laut dem Bistum die Situation nicht ändern. Böhmann, der 2003 als Domkapellmeister berufen wurde, zog gegen die Kündigung vor ein Arbeitsgericht, unterlag jedoch.
Reaktionen und zukünftige Schritte
Die Erzdiözese Freiburg hat auf die Vorfälle reagiert und plant Gespräche mit Vertretern der Domchöre. Ein Gespräch ist für den 15. Januar 2025 angesetzt, auf Drängen der Elternvertreter. Die Erzdiözese kritisiert die Störungen während des Gottesdienstes als ungeeignete Protestform. Die Suche nach einem neuen Domkapellmeister soll im Frühjahr 2025 beginnen, wobei die Ausschreibung frühestens nach dem 1. März 2025 veröffentlicht werden kann.
In der Zwischenzeit fanden auch andere Formen des Protests statt. Anfang Dezember organisierten 30 Chöre einen musikalischen Flashmob auf dem Münsterplatz, unterstützt durch eine Online-Petition für Böhmanns Verbleib. Dennoch bleibt die Erzdiözese dabei, dass die Kündigung weiterhin gültig ist. Laut Blogger Eindhoven berichtete, dass sich trotz der Proteste die Situation nicht verändert habe und die Planung für die Nachfolge von Böhmann bereits vorangetrieben wird.
Die Tagesschau berichtete über die Hintergründe und die Entwicklungen rund um den Vorfall.
Zusätzlich stellt der WDR fest, dass die Kündigung von Boris Böhmann trotz mehrfacher Proteste und kreativer Aktionen aufrechterhalten bleibt.