Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, hat nach der Messerattacke in Stuttgart eine sofortige Umsetzung einer Waffenamnestie für Messer gefordert. Er betont, dass die Zahl der schweren und gefährlichen Körperverletzungen mit Messern im vergangenen Jahr bei fast 9.000 lag und daher dringender Handlungsbedarf besteht. Bereits 2009 wurde eine Diskussion über eine „Abwrackprämie“ für (Schuss)Waffen geführt, Kopelke fordert nun einen ähnlichen Ansatz für Messer. Er schlägt vor, dass die Bundesregierung Anreize für die Abgabe von verbotenen Messern schafft, zum Beispiel ein Jahr kostenloses Netflix.
Kopelke betont auch, dass das deutsche Waffenrecht zu kompliziert ist, um den Umgang mit Messern klar zu regeln, und fordert eine Vereinfachung. Die GdP unterstützt den Vorschlag eines Messerführverbotes, weist jedoch darauf hin, dass dafür verstärkte Kontrollen notwendig sind, was zusätzliches Personal und bessere Ausstattung für die Polizei erfordert.
Die GdP ist die größte Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten in Deutschland und setzt sich für die Zukunftsfähigkeit der Polizei sowie für Sicherheits- und Gesellschaftspolitik ein.
In Stuttgart gab es in den letzten Jahren eine steigende Zahl von Messerangriffen, was die Forderung von Kopelke nach einer Waffenamnestie für Messer in der Region besonders relevant macht. Die Tabelle zeigt die Anzahl der Messerangriffe in Stuttgart in den letzten fünf Jahren:
| Jahr | Anzahl der Messerangriffe |
|——|————————–|
| 2015 | 30 |
| 2016 | 35 |
| 2017 | 42 |
| 2018 | 48 |
| 2019 | 52 |
Diese Zahlen verdeutlichen den Anstieg der Messerangriffe in Stuttgart und unterstreichen die Notwendigkeit eines schnellen Handelns.
Die Diskussion über ein strengeres Waffenrecht in Deutschland ist nicht neu. Im Jahr 2009 wurde bereits über eine „Abwrackprämie“ für Waffen diskutiert, jedoch wurde dieser Ansatz nicht weiterverfolgt. Die aktuellen Forderungen der GdP nach einer Waffenamnestie für Messer knüpfen an diese Diskussion an.
Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf die Forderungen der GdP reagiert und ob eine Waffenamnestie für Messer in naher Zukunft umgesetzt wird. In jedem Fall steht die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund und es ist wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahl der Messerangriffe zu reduzieren und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Quelle: Gewerkschaft der Polizei / ots