Gegen den Mitbegründer von Pink Floyd, Roger Waters, ermittelt die Berliner Polizei wegen Volksverhetzung, nachdem er bei einem Konzert in der deutschen Hauptstadt eine Nazi-Uniform angezogen hatte.
Bilder in den sozialen Medien zeigten Waters letzte Woche in einem langen schwarzen Mantel mit roten Armbinden auf der Bühne der Mercedes-Benz-Arena.
„Wir ermitteln wegen des Verdachts der Volksverhetzung, weil die auf der Bühne getragene Kleidung dazu dienen könnte, die NS-Herrschaft zu verherrlichen oder zu rechtfertigen und damit den öffentlichen Frieden zu stören“, sagte Polizeisprecher Martin Halweg gegenüber AFP und bestätigte damit einen früheren Bericht von Jewish News.
„Die Kleidung ähnelt der Kleidung eines SS-Offiziers“, fügte Halweg hinzu.
Waters ist ein bekannter pro-palästinensischer Aktivist, dem antijüdische Ansichten vorgeworfen werden. Bei seinen Konzerten ließ er ein aufblasbares Schwein mit dem Davidstern schweben.
Waters bestreitet Antisemitismusvorwürfe
Waters spielte in den letzten Wochen im Rahmen seiner „This Is Not A Drill“-Tour in mehreren deutschen Städten.
Aber es gab große Kontroversen, da einige Stadtbeamte sogar erfolglos versuchten, ihm ein Auftrittsverbot zu erteilen.
Der „Another Brick In The Wall“-Sänger bestreitet die Antisemitismusvorwürfe und sagt, er protestiere gegen die israelische Politik und nicht gegen das jüdische Volk.
Beim selben Berlin-Konzert ließ Waters auch die Namen mehrerer Verstorbener auf einer großen Leinwand aufblitzen, darunter den von Anne Frank, der jüdischen Teenagerin, die in einem Konzentrationslager der Nazis starb.
Auch die ermordete palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh wurde genannt, was Kritik hervorrief, Waters relativiere den Holocaust.
Protest geplant
„Guten Morgen an alle außer Roger Waters, der den Abend in Berlin (ja, Berlin) damit verbracht hat, das Andenken an Anne Frank und die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden zu entweihen“, twitterte das israelische Außenministerium Anfang dieser Woche.
Waters wird am Sonntagabend sein letztes Deutschlandkonzert in der westlichen Stadt Frankfurt geben, und Demonstranten planen, vor dem Veranstaltungsort zu demonstrieren.
Die Frankfurter Stadtverwaltung versuchte, das Konzert zu stoppen, doch ein Gericht entschied dagegen und verwies auf die Kunstfreiheit.
Uwe Becker, der Antisemitismusbeauftragte des Landes Hessen, sagte der Frankfurter Rundschau, Waters fördere mit seinen Sendungen „Hass und Hetze gegen Israel“.
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Quelle: The Telegraph