Deutschland

Polen feiert den Jahrestag des Zweiten Weltkriegs mit einem Bericht über Schäden durch Nazis

WARSCHAU, Polen (AP) —

Polen wird am Donnerstag einen lang erwarteten Bericht über die Kosten der jahrelangen Besetzung durch die Nazis für das Land veröffentlichen, da der Beginn des Zweiten Weltkriegs 83 Jahre zurückliegt.

Polens rechte Regierung argumentiert, dass das Land, das das erste Opfer des Krieges war, vom benachbarten Deutschland, das jetzt einer seiner wichtigsten Partner innerhalb der Europäischen Union ist, nicht vollständig entschädigt wurde.

An der feierlichen Veröffentlichung des Berichts im Königsschloss in Warschau werden hochrangige Politiker teilnehmen, darunter der Vorsitzende der Regierungspartei Jaroslaw Kaczynski, Polens wichtigster politischer Entscheidungsträger, und Premierminister Mateusz Morawiecki. Es soll der Hauptpunkt der nationalen Feierlichkeiten zum Jahrestag des Krieges sein, der am 1. September 1939 mit der Bombardierung und dem Einmarsch Nazi-Deutschlands in Polen für mehr als fünf Jahre brutaler Besetzung begann.

Seit 2017 hat ein Team von etwa 30 Ökonomen, Historikern und anderen Experten an dem Bericht gearbeitet. Das Thema hat zu bilateralen Spannungen geführt.

Polens Regierung weist eine Erklärung der damaligen kommunistischen Führung des Landes aus dem Jahr 1953 auf Druck der Sowjetunion zurück und erklärt sich damit einverstanden, keine weiteren Forderungen an Deutschland zu stellen.

Deutschland argumentiert, dass in den Jahren nach dem Krieg Entschädigungen an Ostblockstaaten gezahlt wurden, und nennt die Angelegenheit abgeschlossen.

Der Abgeordnete der Opposition, Grzegorz Schetyna, sagt, der Bericht sei nur ein „Spiel in der Innenpolitik“ und besteht darauf, dass Polen gute Beziehungen zu Berlin aufbauen muss.

Rund 6 Millionen Bürger Polens wurden im Krieg getötet, und seine Industrie, Infrastruktur und Kultur erlitten enorme Verluste.

Quelle: APNews

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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