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Paxful-Mitbegründer stimmt einem Deal zu, ihm drohen bis zu 5 Jahre Gefängnis

  • Das Fehlen von Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche bei Paxful führte zu Verstößen gegen die Vorschriften und machte Führungswechsel erforderlich.
  • Artur Schaback bekannte sich schuldig, bei Paxful keine AML- und KYC-Programme aufrechterhalten zu haben.
  • Schaback drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von fünf Millionen Dollar, die in Raten zu zahlen ist.

Artur Schaback, Mitbegründer und ehemaliger Chief Technology Officer der Kryptowährungsbörse Paxful, hat mit der US-Staatsanwaltschaft einen Vergleich geschlossen. Dieser könnte für Schaback eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen.

Der Gebühren gegen Schaback sind auf die mangelnde Umsetzung grundlegender Programme zur Geldwäschebekämpfung (Anti-Money Laundering, AML) und zur Kundenkenntnis (Know Your Customer, KYC) zurückzuführen, die für die Verhinderung illegaler Aktivitäten innerhalb von Finanzplattformen von entscheidender Bedeutung sind.

Details zu Schabacks Einigung

Am 8. Juli 2024 hat das US-Justizministerium angekündigt dass Schaback sich schuldig bekannt habe, an der Vernachlässigung der Einführung eines effektiven Anti-Geldwäsche-Programms bei Paxful mitgewirkt zu haben.

Als Teil seines Geständnisses hat sich Schaback bereit erklärt, eine Geldstrafe von fünf Millionen Dollar zu zahlen. Die Zahlung soll in drei Raten erfolgen: eine Million Dollar bei seinem Schuldbekenntnis, drei Millionen Dollar bis zum Tag der Urteilsverkündung am 4. November 2024 und die letzte Million Dollar innerhalb der nächsten zwei Jahre.

Zusätzlich zu der Geldstrafe wird Schaback aus dem Vorstand von Paxful zurücktreten.

Gerichtsakten zufolge gelang es Schaback und einem namentlich nicht genannten Mitverschwörer, der als „Präsident und CEO“ von Paxful bezeichnet wird, nicht, innerhalb von 90 Tagen nach der Gründung des Unternehmens wirksame Programme zur Bekämpfung von Geldwäsche und zur Identifizierung von Kunden (KYC) einzurichten, wie es das Bank Secrecy Act vorschreibt.

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Aufgrund dieses Fehlers konnten Benutzer Konten erstellen und auf Paxful handeln, ohne ausreichende Identifizierungsinformationen anzugeben. Dadurch wurde die Plattform zu einem Kanal für verschiedene illegale Aktivitäten, darunter Geldwäsche, Sanktionsverstöße, Betrug, Liebesbetrug, Erpressung und Prostitution.

Die Folgen der Nichteinhaltung

Das Fehlen angemessener AML- und KYC-Protokolle bei Paxful führte zu erheblichen Verstößen gegen Vorschriften. Verdeckte Ermittler konnten auf der Plattform Geschäfte tätigen, ohne sich einer KYC-Verifizierung zu unterziehen.

Als Dritte nach den AML-Richtlinien von Paxful fragten, legten Schaback und sein Mitverschwörer angeblich eine von einer anderen Institution plagiierte Richtlinie vor, obwohl sie wussten, dass diese weder umgesetzt noch durchgesetzt wurde.

Berichten zufolge machten sie je nach Handelsvolumen und persönlichen Beziehungen bestimmter Kunden auch Ausnahmen von den AML- und KYC-Richtlinien.

Interne Streitigkeiten und Führungswechsel bei Paxful

Die rechtlichen Probleme der Führung von Paxful wurden durch interne Streitigkeiten noch verschärft. Im März 2023 verklagte Schaback seinen Mitbegründer Mohamad (Ray) Youssef wegen der Kontrolle über die Börse und beschuldigte ihn der Veruntreuung von Firmengeldern, Geldwäsche und Umgehung von Sanktionen.

Daraufhin wurde Srinivas Raju, ein Direktor der Anwaltskanzlei Richards, Layton und Finger, zum Depotverwalter der Börse ernannt.

Anschließend ernannte Paxful im Mai 2023 Roshan Dharia zum Interim-CEO, um das Unternehmen durch diese turbulente Zeit zu führen.

Der Deal und die bevorstehende Verurteilung von Artur Schaback unterstreichen die entscheidende Bedeutung robuster AML- und KYC-Programme in der Kryptowährungsbranche.

Der Fall von Paxful dient als warnendes Beispiel für die schwerwiegenden Folgen der Nichteinhaltung gesetzlicher Vorschriften sowohl für Einzelpersonen als auch für die Unternehmen, die sie vertreten.

Quelle: Coinlist.me

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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