Im Schwarzwald-Baar-Kreis steht eine drastische Reduzierung des Busverkehrs bevor. Ab dem kommenden Jahr werden die Spätbusse nach 23 Uhr auf den Hauptverkehrsachsen komplett eingestellt, und auf den Nebenachsen ist bereits ab 22 Uhr Schluss. Diese Entscheidung wurde von den Kreisräten während eines Ausschusses für Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit getroffen, um den Haushalt zu entlasten, wie suedkurier.de berichtet. Hintergrund sind die voraussichtlichen finanziellen Einbußen der kommenden Jahre, die eine Anpassung des Nahverkehrsangebotes erforderlich machen.
Die Kreisverwaltung schlägt Einsparungen von insgesamt 650.000 Euro vor, was unter anderem die Streichung des Ringverkehrs in Brigachtal sonntags sowie des Panoramabusses von Furtwangen nach Thurner betrifft. Diese drastischen Maßnahmen sind notwendig, da die Verwaltung auf einen Jahresabschluss 2023 zurückblickt, der zwar erfreulich war, aber die finanziellen Herausforderungen in der Zukunft nicht ignorieren kann. Diese Diskussionen über Einsparungen wurden bereits im November im Haushaltsgremium aufgenommen, und nun sollen konkrete Schritte in Richtung Kostensenkung unternommen werden, so der Leiter des Straßenverkehrsamtes, Frank Fetzer.
Eine Herausforderung für die Fahrgäste
Einige Kreistagsmitglieder äußerten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Fahrgäste. Während Landrat Sven Hinterseh die Bemühungen um einen guten ÖPNV betont, gab es auch Stimmen, die die Bedeutung der späten Verbindungen unterstrichen. Michael Schmitt, Bürgermeister von Brigachtal, erklärte, dass für eine nachhaltige Zukunft Prioritäten gesetzt werden müssen, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden. Der Schülerverkehr soll dabei jedoch nicht unter den Einsparungen leiden. Die Verwaltung weist jedoch darauf hin, dass die geplanten Kürzungen kaum Auswirkungen auf die Fahrgäste haben sollten, da viele Angebote nicht dicht befahren sind oder alternatives Transportmittel in der Nähe existieren.
Die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr im Schwarzwald-Baar-Kreis sind deutlich spürbar und werfen Fragen über die zukünftige Mobilität auf, während die Verwaltung die Notwendigkeit eines modernen On-Demand-Systems in den Mittelpunkt ihrer Planspielungen stellt, das bis Januar 2025 weiterentwickelt werden soll.