Am 5. Januar landete eine Boeing 747 von Lufthansa am Stuttgarter Flughafen. Die Maschine war ursprünglich von Mexiko City nach Frankfurt unterwegs. Aufgrund von Schnee, Eisregen und starkem Wind war eine Landung in Frankfurt nicht möglich, weshalb die Boeing nach Stuttgart umgeleitet wurde. Der Aufenthalt in Stuttgart dauerte mehrere Stunden, bevor die Maschine am Abend des gleichen Tages ihren Flug nach Frankfurt fortsetzte, wie Schwäbische.de berichtete.
In der Zwischenzeit ist eine umgebaute Boeing 747 SP, bekannt als Sofia, am Flughafen Stuttgart zu Gast. Sofia ist die einzige fliegende Sternwarte der Welt und ein deutsch-amerikanisches Projekt mit einem 17 Tonnen schweren Infrarotteleskop an Bord. Das Teleskop wird bis Mittwoch am Flughafen bleiben. Bei einem Messflug öffnet sich eine 4×5 Meter große Klappe im Rumpf des Flugzeugs, um den Blick auf die Sterne zu ermöglichen. Allerdings bleibt die Klappe aufgrund schlechten Wetters geschlossen, da das Teleskop bei Regen und hoher Luftfeuchtigkeit nicht betrieben werden kann, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Wetterempfindliches Teleskop
Der 2,7-Meter-Spiegel und die 350 Sensoren des Teleskops sind besonders empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen. Stationiert ist das Teleskop in Palmdale, Kalifornien, wo es oft hohe Temperaturen gibt. Im Einsatz muss es in einer Flughöhe von 13 bis 14 Kilometern Temperaturen von minus 60 Grad Celsius standhalten. Vor jedem Einsatz wird das Teleskop auf mindestens minus 40 Grad heruntergekühlt. Das gesamte Sofia-Projekt hat ein Budget von etwa 700 Millionen Euro, wovon die NASA 80 Prozent finanziert. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt trägt die restlichen Kosten. Geplant ist eine Betriebsdauer von mindestens 20 Jahren. Das Sofia-Institut in Stuttgart leitet den wissenschaftlichen Betrieb in Deutschland und entsendet 15 bis 20 Mitarbeiter in die USA. Professor Alfred Krabbe, der das Deutsche Sofia-Institut leitet, betont den wissenschaftlichen Wert des Teleskops.