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Nicola May verlässt nach 20 Jahren das Theater Baden-Baden: Ein neuer Weg!

Theaterintendantin Nicola May verlässt nach 20 Jahren das Theater Baden-Baden – auf eigenen Wunsch und mit dem Vorhaben, ein «neues Kapitel» mit mehr Freiheit aufzuschlagen, während Oberbürgermeister Dietmar Späth ihre Entscheidung bedauert und Würdigung für ihr Wirken findet.

Baden-Baden erlebt einen bedeutenden Wandel in der Theaterlandschaft. Nicola May, die seit 2004 die Intendanz des städtischen Theaters inne hat, hat entschieden, ihren Vertrag, der bis zur Spielzeit 2025/26 läuft, nicht zu verlängern. In einer Mitteilung, die am 11. September 2024 veröffentlicht wurde, äußerte die Intendantin den Wunsch, ein „neues Kapitel“ in ihrem Leben aufzuschlagen, welches mehr Freiraum und Unabhängigkeit mit sich bringen soll.

May, bekannt für ihre Innovationsfreude und Kreativität, hat das Theater über zwei Jahrzehnte hinweg geprägt. Diese Entscheidung überrascht viele, darunter auch den Oberbürgermeister Dietmar Späth, der sich auf eine weitere Zusammenarbeit gefreut hätte. „Nicola May hat viel für den Kulturstandort Baden-Baden geleistet. Ich bedauere ihre Entscheidung, aber freue mich auf die verbleibenden zwei Jahre“, so Späth. Dies gibt der Stadt die Möglichkeit, sich auf die Suche nach einer Nachfolge zu begeben, um die zukünftige Ausrichtung des Theaters zu bestimmen.

Einblick in Nicola Mays Wirken

Unter Mays Leitung hat das Theater zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, darunter die Gründung von Spielclubs, wie den inklusiven „Club inclusive“, der vielen Menschen Zugang zur Theaterwelt bieten soll. Auch das Festival FIT FÜRS ABI, das Abiturientinnen und Abiturienten theatrale Auseinandersetzungen mit ihren Schulfächern bietet, hebt Baden-Baden als einen Vorreiter im Bildungsbereich hervor. Durch ihre kreative Vision hat sie das Theater nicht nur für das Publikum geöffnet, sondern auch für andere kulturelle Institutionen in der Stadt, sodass eine Vielzahl von Kooperationen entstanden sind.

Ein markanter Aspekt ihres Schaffens war die Integration des Theaters in das Stadtleben durch Freilichtaufführungen und Auftritte an verschiedenen öffentlichen Orten. Diese Initiativen spiegeln Mays Überzeugung wider, dass Kunst ein Teil des alltäglichen Lebens sein sollte. Ihre Amtszeit war von baulichen und strukturellen Verbesserungen geprägt, wie dem Neubau eines Probenzentrums und der Einführung eines Leitbildprozesses für das Theater, das als eines der ersten in Deutschland diese innovativen Ansätze verfolgte.

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Darüber hinaus war das Theater Baden-Baden unter Mays Regie Gastgeber der Baden-Württembergischen Theatertage in zwei aufeinander folgenden Jahren und erhielt Einladungen zu renommierten Festivals wie dem Theatertreffen der Jugend. Ihre Arbeit beschränkte sich nicht nur auf die künstlerische Leitung, sondern umfasste auch wichtige Netzwerkarbeit, auf Landes- und Bundesebene. Nicola May war zudem in verschiedenen Gremien aktiv, was die Sichtbarkeit und Bedeutung des Theaters in der regionalen und nationalen Kulturlandschaft erhöhte.

Nachdem sie ihre Entscheidung bei der internen Spielzeiteröffnung bekannt gab, erhielt May großen Applaus von den Mitarbeitenden, was ihren hohen Stellenwert innerhalb des Theaters unterstreicht. Trotz des bevorstehenden Abschieds ist sie fest entschlossen, ihre remaining zwei Jahre mit vollem Engagement zu nutzen. „Es gibt immer noch Projekte und Ideen, an denen ich arbeiten möchte“, äußerte sie optimistisch.

Die Entwicklungen rund um Nicola Mays Entscheidung werfen einen Blick auf die Herausforderungen, die seit jeher mit der Leitung eines städtischen Theaters verbunden sind. Die Erwartungshaltung der Politik und die Notwendigkeit, sich im kreativen Schaffen Freiräume zu bewahren, sind Themen, die auch in Zukunft von Bedeutung sein werden. Mays Entscheidung kann auch als Aufruf verstanden werden, über die Grenzen der Kunst und deren Platz in unserer Gesellschaft nachzudenken.

Die kommenden zwei Jahre versprechen, spannend zu werden – sowohl für das Publikum als auch für die Mitarbeitenden des Theaters. Wie diese Zeit gestaltet wird, bleibt abzuwarten.Für mehr Informationen werfen Sie einen Blick auf den Bericht auf www.goodnews4.de.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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