Ein neuer Weg zur Traumatherapie für Polizisten in Baden-Württemberg
Polizisten werden regelmäßig mit belastenden Situationen konfrontiert, von misshandelten Kindern bis zum Suizid von Kollegen. Diese Ereignisse können zu posttraumatischen Belastungsstörungen führen, die nicht unbehandelt bleiben dürfen. In einer bahnbrechenden Studie, durchgeführt von der Ulmer Polizei, der Deutschen Traumastiftung und der Uniklinik Ulm, sollen neue Wege eingeschlagen werden, um Polizisten zu unterstützen.
Das Herzstück dieser Initiative ist eine 24-stündige Pulsmessung, die entwickelt wurde, um die Auswirkungen von Traumata auf den Körper sichtbar zu machen. Mithilfe dieser objektiven Daten können Fachleute Stressfaktoren im Arbeitsalltag identifizieren und die Belastbarkeit der Polizisten besser einschätzen. Projektleiter Marc Jarczok erklärt, dass die Konfrontation mit bestimmten traumatischen Ereignissen, wie dem Suizid eines Kollegen oder dem Umgang mit sexuellem Missbrauch von Kindern, besonders belastend sein kann.
Die einzigartige Präventivmaßnahme dieser Studie ermöglicht es, individuelle Empfehlungen für betroffene Polizisten abzugeben, um posttraumatische Belastungsstörungen zu verhindern. Dazu gehören unter anderem Meditation und regelmäßige Pausen während der Arbeit. Jarczok hebt hervor, dass der Übergang von der wissenschaftlichen Forschung in die praktische Umsetzung in den Polizeipräsidien Baden-Württembergs erfolgreich gemeistert wurde.
Es ist wichtig, Polizisten die notwendige Unterstützung und Behandlung anzubieten, um ihre psychische Gesundheit zu gewährleisten und ihre berufliche Laufbahn zu schützen. Durch die Umsetzung dieser neuen Methoden in der Traumatherapie wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer ganzheitlichen Betreuung von Polizisten in Baden-Württemberg unternommen.
– NAG