Neuer Dresscode in Iranische Schulen verabschiedet
Der Iran hat kürzlich eine neue Dresscode-Politik für Schülerinnen in Schulen eingeführt. Diese Maßnahme wurde vom höchsten Kulturrat beschlossen und an Behörden, Polizei und Aufsichtsbehörden kommuniziert. Die neue Richtlinie legt nahe, dass Schülerinnen streng darauf kontrolliert werden, die Kleiderordnung einzuhalten, insbesondere das Tragen des Kopftuchs.
In den letzten Monaten haben gewaltsame Kontrollen zu weitreichender Kritik im In- und Ausland geführt und waren ein zentrales Thema im schulpolitischen Diskurs. Sogar der spätere Präsidentschaftskandidat Massud Peseschkian kritisierte die Kontrollen der Aufsichtsorgane und versprach, sie unverzüglich zu stoppen.
Es bleibt jedoch fraglich, ob der moderate Peseschkian in dieser Angelegenheit erfolgreich sein wird. Das von Hardlinern dominierte Parlament arbeitet an einem Gesetzesentwurf, der bei Verstößen gegen den Dresscode noch strengere Maßnahmen und drakonische Strafen vorsieht.
Seit der Einführung der Schulreform im September 2022 hat das iranische Bildungssystem einen strengeren Ansatz bei der Durchsetzung der Dresscode-Regeln verfolgt. Schülerinnen ohne Kopftuch erhalten zunächst eine Verwarnung. Bei wiederholter Nichtbeachtung werden sie festgenommen und zur Schulleitung gebracht.
Ein Auslöser für die Schulreform waren damals die Proteste nach dem tragischen Tod der jungen iranischen Schülerin Mahsa Amini. Sie wurde verhaftet, weil unter ihrem Kopftuch einige Haarsträhnen sichtbar waren, und verstarb später in Gewahrsam. – NAG