Tübingen

Neue Erkenntnisse zur Wiederbesiedlung der Schwäbischen Alb

Frühe Rückkehr der Menschen auf die Schwäbische Alb: Neue Erkenntnisse über die Besiedlungsgeschichte

Neue Forschungsergebnisse der Universität Tübingen werfen ein Licht auf die frühe Besiedlungsgeschichte der Schwäbischen Alb. Eine Studie von Benjamin Schürch, Dr. Gillian Wong und Dr. Elisa Luzi in Zusammenarbeit mit Professor Nicholas Conard vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment hat gezeigt, dass Menschen früher als bisher angenommen in die Region zurückkehrten. Diese Erkenntnisse, veröffentlicht im Journal of Archaeological Science: Reports, basieren auf Untersuchungen in der Vogelherdhöhle und der Langmahdhalde.

Die Entdeckung der Besiedlungsspuren

Die Vogelherdhöhle, bekannt für ihre Kleinkunstwerke aus der Aurignacien-Kultur vor 42.000 bis 35.000 Jahren, wurde erstmals 1931 durch Gustav Riek von der Universität Tübingen untersucht. Spätere Grabungen unter Leitung von Nicholas Conard zeigten auch Artefakte aus dem Magdalénien vor 19.000 bis 14.000 Jahren. Die Langmahdhalde, nur wenige Kilometer entfernt, wurde von 2016 bis 2024 ausgegraben und lieferte weitere Einblicke in das Leben der Menschen zu dieser Zeit.

Die Datierung der Funde

Eine Radiokarbondatierung von Tierknochen und organischem Material aus den Fundstätten ergab, dass die ältesten Spuren menschlicher Aktivität in der Vogelherdhöhle etwa 19.500 Jahre alt sind. In der Langmahdhalde fanden sich erste Siedlungsbelege nach der Eiszeit von vor 17.900 bis 17.000 Jahren. Durch eine detaillierte Analyse der kulturellen Überreste konnten die Forscher das Klima der Region vor 19.000 Jahren rekonstruieren und feststellen, dass die Menschen vor etwa 16.500 Jahren dauerhaft in die Region zurückkehrten.

Ein umfassendes Bild der frühzeitlichen Besiedlung

Die Untersuchungen an den beiden Fundorten haben ein detailliertes Bild der frühzeitlichen Besiedlungsgeschichte auf der Schwäbischen Alb ermöglicht. Projektilspitzen aus Geweih und Stein sowie Kleinstfaunenüberreste bieten Einblicke in das Leben und die Umweltbedingungen vor Tausenden von Jahren. Die enge geografische Nähe der Fundorte ermöglichte es den Forschern, die Funde miteinander in Beziehung zu setzen und ein umfassendes Verständnis der damaligen Kulturen zu gewinnen.

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Diese neuen Erkenntnisse zeigen, wie früh die Menschen nach der Eiszeit auf die Schwäbische Alb zurückkehrten und wie sich ihre Lebensweise im Laufe der Zeit veränderte. Die Studie wirft ein neues Licht auf die Geschichte der Region und liefert wichtige Einblicke in das Leben unserer Vorfahren vor Tausenden von Jahren.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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