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Neue Chancen im Kampf gegen das Glioblastom: Deutschlands größte neurochirurgische Studie am UKB

Neue Wege zur Verlängerung der Lebenserwartung: Chirurgische Innovationen bei Glioblastomen

Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) führt gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe eine neurochirurgische Studie zum Glioblastom, einem aggressiven Hirntumor, durch. Das Hauptziel der Forschung ist es, die Lebenserwartung von Patientinnen und Patienten mit Glioblastomen zu verlängern. Die Studie unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Matthias Schneider beabsichtigt, durch eine erweiterte Resektion nicht nur den Tumor selbst, sondern auch das umliegende gesunde Hirngewebe zu entfernen. Diese Methode könnte dazu beitragen, das Wiederauftreten des Tumors zu verzögern und die Überlebenszeit der Betroffenen zu verbessern.

Eine wichtige Herausforderung bei der Operation von Glioblastomen liegt darin, dass sich die tumorbefallenen Zellen über den sichtbaren Bereich hinaus ins gesunde Gewebe ausbreiten. Durch die Entfernung von zusätzlichem Gewebe um den Tumor herum könnte das Zeitfenster bis zum erneuten Wachstum des Tumors verlängert werden. Nicht alle Patientinnen und Patienten sind jedoch für ein solches erweitertes Operationsverfahren geeignet, da es je nach Lage des Tumors zu schwerwiegenden neurologischen Komplikationen führen kann.

Die Studie unter dem Namen ATLAS/NOA-29 zielt darauf ab, nicht nur die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten zu verbessern, sondern auch deren Lebensqualität zu erhalten. Eine gründliche Untersuchung der Auswirkungen der vollständigen Entfernung des vorderen Schläfenlappens auf kognitive Funktionen und die Lebensqualität ist ein weiteres Ziel der Studie. Durch die Einbeziehung von insgesamt 170 Glioblastompatientinnen und -patienten in 23 deutschen Zentren sowie einem Zentrum in der Schweiz und in Österreich sollen fundierte Erkenntnisse gesammelt werden, die die zukünftige Behandlung von Glioblastomen maßgeblich beeinflussen könnten.

Die Forscher erhoffen sich, dass die Ergebnisse dieser Studie das chirurgische Vorgehen bei Glioblastomen im Schläfenlappen optimieren und möglicherweise auch die Anwendung erweiterter Resektionen in anderen Hirnbereichen ermöglichen. Die interdisziplinäre Brain Tumor Translational Research Group am UKB arbeitet eng mit anderen medizinischen Zentren zusammen, um die bestmögliche Behandlung und Forschung im Bereich der Neuroonkologie sicherzustellen.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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