Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Kolumbien bei der Fußball-Weltmeisterschaft ist die deutsche Nationalmannschaft selbstkritisch. Trainerin Martina Voss-Tecklenburg möchte nun prüfen, ob die Taktik, bei Eckstößen in der letzten Spielminute auf jegliche Deckung der gegnerischen Spielerinnen zu verzichten, wirklich die richtige ist.
Voss-Tecklenburg äußerte sich nach dem Spiel nachdenklich: „Wir waren uns im Trainerstab eigentlich einig, dass es das Beste ist, wenn bei einem Eckball in der letzten Spielminute alle Spielerinnen möglichst weit von ihren Gegenspielerinnen entfernt stehen. Aber nach dem schmerzhaften 1:2 in der 97. Minute werden wir diese Strategie ernsthaft überdenken müssen.“
Es stellen sich Fragen: Hat der vermeintliche taktische Kniff dem gegnerischen Team möglicherweise in die Hände gespielt? War es für die deutsche Elf von Nachteil, dass die kolumbianische Spielerin Manuela Vanegas (1,68 Meter groß) völlig frei und unbedrängt am Elfmeterpunkt zum Kopfball kam? Sind unnötige späte Gegentore schädlich für den langfristigen Erfolg des Teams?
Der Trainerstab um Voss-Tecklenburg wird diese Fragen nun eingehend diskutieren. Je nachdem, zu welchem Ergebnis man kommt, ist es also durchaus möglich, dass bei einem Eckstoß in der letzten Spielminute im nächsten Spiel auf Deckung gesetzt wird.
Es bleibt abzuwarten, wie die deutsche Mannschaft sich in den nächsten Spielen präsentieren wird und ob die neue Taktik zum Erfolg führen wird.