Die Stadt Reutlingen steht vor einer finanziellen Wende: Ab Januar 2025 müssen die Bürger mit drastischen Erhöhungen der Müllgebühren rechnen. Um ganze 20 Prozent steigen die Kosten für die Leerung der Haus-Restmülltonne, die von 99 Euro auf 111 Euro ansteigt, während die Gebühr für die Biotonne von 124 Euro auf 161 Euro explodiert. Auch die 14-tägige Entleerung der Papiertonne wird mit einem Preissprung von 331 Euro auf 403 Euro zur Belastung für die Haushalte, wie gea.de berichtete. Der Leiter der Technischen Betriebsdienste, Dirk Kurzschenkel, bestätigte die Notwendigkeit dieser Anpassung aufgrund massiver Preissteigerungen in der Abfallwirtschaft und darauf hinweisend, dass die Gebühren seit 2019 nicht mehr angepasst wurden.
Abwassergebühren steigen ebenfalls
Zusätzlich zu den Müllgebühren müssen die Reutlinger auch bei den Abwassergebühren tiefer in die Tasche greifen. Diese werden zum 1. Januar 2025 ebenfalls erhöht, was auf steigende Energiepreise, zunehmende Lohnkosten und notwendige Investitionen in die Kläranlagen zurückzuführen ist. Die Schmutzwassergebühr erhöht sich von 2,20 Euro auf 2,70 Euro pro Kubikmeter Abwasser, während die Niederschlagswassergebühr von 0,60 Euro auf 0,69 Euro pro Quadratmeter steigen wird. Dies führt dazu, dass die Jahreskosten eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts von 352 Euro im Jahr 2024 auf nunmehr 432 Euro im nächsten Jahr ansteigen, wie ser-reutlingen.de **aufzeigte**.
Die drastischen Erhöhungen in den Bereichen Müll- und Abwassergebühren sind eine direkt spürbare Konsequenz aus den zunehmend steigenden Betriebskosten. In den letzten Jahren wurde die Abwassergebühr zudem gesplittet, was allerdings nicht zu zusätzlichen Gebühren führte, sondern eine gerechtere Verteilung der Kosten ermöglichte. Jetzt stehen die Reutlinger allerdings vor der Herausforderung, diese höheren finanziellen Belastungen zu stemmen.