Der Stau der Morgenspitze ist für viele Menschen in Pforzheim eine frustrierende Routine. Viele PendlerInnen wünschen sich, in der Zeit des Standstehens einfach davonzufliegen. Obwohl dies nur ein Traum bleibt, gibt es nun eine neue Möglichkeit, die Situation für alle Auto fahrenden zu verbessern. Der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis hat in Zusammenarbeit mit dem Mönsheimer Mitfahrunternehmen ride2go ein Mitfahrportal lanciert, das die bestehende Plattform VPEmobi erweitert. Ziel ist es, die PendlerInnen zu vernetzen und somit die Anzahl der Alleinfahrten zu reduzieren.
Das Mitfahrportal erlaubt es den Nutzenden, passende Fahrgemeinschaften zu finden und selbst Fahrten anzubieten. Besonders in einer Zeit, in der der CO2-Ausstoß und die Luftqualität zunehmend besorgniserregend sind, bietet das neue System eine umweltfreundliche Alternative. Laut den aktuellen Statistiken fahren über 68 Prozent der BerufspendlerInnen in Deutschland mit dem eigenen Auto. In Pforzheim und dem Enzkreis gesellen sich täglich etwa 200.294 Pendelbewegungen dazu, was die Straßen erheblich belastet.
Neue Möglichkeiten für Pendelnde
Daniel Peikert, Geschäftsführer des VPE, betont, dass diese innovative Ergänzung der Plattform nicht nur die Möglichkeit schafft, einfacher Mitfahrangebote zu finden, sondern auch den Verkehrsfluss in der Region optimieren kann. Indem Menschen ermutigt werden, die Vorteile multimodaler Mobilität zu nutzen, wird ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Verkehrsentwicklung geleistet.
Peter Boch, der Oberbürgermeister von Pforzheim, hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Enzkreis und dem Verkehrsverbund hervor. Er sagt, dass das neue Mitfahrportal einen entscheidenden Wandel hin zu einer umweltbewussteren Mobilität darstellt. Durch Carpooling, also der Bildung von Fahrgemeinschaften, wird nicht nur der CO2-Ausstoß vermindert, sondern auch die Parkplatzsituation in der Stadt entlastet.
Die Leiterin des Amtes für Digitalisierung und Organisation, Katja Theurer, sieht in der Digitalisierung der Mobilität eine Chance, Herausforderungen effektiv zu meistern. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ämtern zielt darauf ab, Probleme ganzheitlich zu lösen und die BürgerInnen in ihrem Pendelverhalten zu unterstützen. Auch Christoph Schulze vom Grünflächen- und Tiefbauamt verweist auf die finanziellen Vorteile, die eine Mitfahrgemeinschafte mit sich bringt, und hebt hervor, dass ein effizienter Einsatz von Pkw einen direkten Nutzen bietet.
Die positive Resonanz auf das neue Angebot könnte neben der wirtschaftlichen Entlastung auch einen Anreiz für mehr soziale Interaktion der BürgerInnen schaffen. Dr. Hilde Neidhardt, Erste Landesbeamtin des Enzkreises, erklärt, dass das Mitfahrportal als nachhaltige Alternative zum vorherigen PENDLA-System fungiert und auf eine breite Nutzerakzeptanz hofft. Ihrer Ansicht nach ist die Reduktion von Emissionen im Verkehr ein wesentlicher Schlüssel zum Klimaschutz.
Abschließend appelliert Neidhardt an alle PendlerInnen, den eigenen Fahrstil zu überdenken und die Initiative zur gemeinsamen Fahrt zu ergreifen. Das neue Mitfahrportal macht es einfacher denn je, Mobilitätsoptionen zu kombinieren und damit einen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten. Die Verantwortlichen wünschen allen Nutzern nicht nur eine angenehme Fahrt, sondern auch schöne Begegnungen unterwegs.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.pforzheim.de.