AfD wählt Maximilian Krah als Spitzenkandidat für Europawahl 2024
Bei der Europawahlversammlung der AfD in Magdeburg wurde Maximilian Krah zum Spitzenkandidaten für die Europawahl im Jahr 2024 gewählt. Der 46-Jährige erhielt 65,7 Prozent der Stimmen und setzte sich somit gegen seinen Konkurrenten Andreas Otti durch, der lediglich 25,2 Prozent der Stimmen erhielt. Neun Prozent der Teilnehmer stimmten gegen Krah.
In seiner Bewerbungsrede bezeichnete Krah die AfD als „die spannendste Rechtspartei in ganz Europa“. Die Kandidatur des Politikers war jedoch intern umstritten. Im EU-Parlament hatte er bereits mehrfach Ärger verursacht und wurde von der rechtsnationalen Fraktion Identität und Demokratie (ID) zeitweise suspendiert. Es wurde ihm vorgeworfen, die Vergabe eines PR-Auftrags manipuliert zu haben. Auch seine Mitgliedschaft in der Fraktion wurde bereits einmal für mehrere Monate ausgesetzt, als er öffentlich Éric Zemmour unterstützte, anstatt Marine Le Pen von der ID-Mitgliedspartei Rassemblement National.
Krah warf seinen parteiinternen Gegnern vor, eine monatelange anonyme Schmutzkampagne gegen ihn geführt zu haben. Der Jurist ist seit 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments und war bis 2016 Mitglied der CDU.
Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel sprach sich zu Beginn der Europawahlversammlung für Zusammenarbeit mit europäischen Partnern aus, um eine „Festung Europa“ gegen irreguläre Migration zu schaffen. Trotzdem kritisierte sie die EU als „zutiefst undemokratisch“ und „übergriffig“, da sie in private Lebensgestaltung und Unternehmensgestaltung eingreife.
Die Versammlung in Magdeburg wird morgen unterbrochen und soll am kommenden Freitag fortgesetzt werden. Ziel ist es, mindestens 30 weitere Kandidaten für die Europawahl zu wählen. Das Wahlprogramm soll erst nach der Aufstellung der Kandidaten beschlossen werden.