Markus Duesmann wurde als Audi-Chef entlassen und soll seinen Posten am 1. September verlieren. Die Entscheidung wurde laut dem Magazin „Spiegel“ am heutigen Donnerstag getroffen. Duesmann hatte den Posten als Audi-Chef drei Jahre lang inne.
Als Nachfolger von Duesmann steht Gernot Döllner offenbar schon fest. Döllner war zuletzt für die Gesamtstrategie und das Generalsekretariat des VW-Konzerns verantwortlich. Zuvor war er bis 2021 Leiter der Konzeptentwicklung bei der VW-Sportwagentochter Porsche. Dort war er zuständig für die Baureihe Panamera. Döllner gilt zudem als enger Vertrauter von Porsche- und VW-Konzernchef Oliver Blume.
Hans Dieter Pötsch, der Aufsichtsratsvorsitzende von Volkswagen, lobte Duesmann und dankte ihm für seine Leistungen bei Audi. Insbesondere seine Elektrifizierungsstrategie und die Weichenstellung für den vollen Umstieg in die E-Mobilität seien wichtige Schritte gewesen.
Hinter den Kulissen von Audi herrschte jedoch zuletzt Unruhe. Duesmann wurde öffentlich von VW-CEO Oliver Blume kritisiert, weil die Marke Audi nicht erfolgreich genug sei, insbesondere im Bereich Elektroautos und auf dem chinesischen Markt. Deutsche Premiummarken wie Audi haben dort derzeit Schwierigkeiten.
Duesmann war ein großer Verfechter des E-Autos und wollte den Verbrennungsmotor so schnell wie möglich abschaffen. Allerdings stieß er damit sowohl bei der traditionellen Audi-Kundschaft als auch mit seinen grünen Positionen und Aussagen zum Tempolimit oder autofreien Tagen auf Widerstand. Die Marke Audi hat ihren Führungsanspruch im Bereich elektrischer Premiumautos bisher noch nicht umsetzen können. Im Vergleich zur Konkurrenz von Tesla oder BMW sind die Elektro-Audis optisch zwar ansprechend, technisch jedoch nicht führend.