42-jähriger Mann wegen zweifachen Mordes verurteilt – Richterin bezeichnet ihn als „pervers, sadistisch und grausam“
Ein schockierendes Urteil wurde am Montag am Landgericht Köln verkündet, als ein 42-jähriger Mann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Der Mann, dem Zweifachmord vorgeworfen wird, konnte über einen längeren Zeitraum hinweg unentdeckt bleiben, da er nach außen hin eine freundliche Fassade aufrechterhielt.
Die Richterin betonte bei der Urteilsverkündung, dass der Angeklagte zweifellos eine perverse, sadistische und grausame Seite habe. Die Polizei in Düsseldorf wurde ebenfalls für ihre nachlässige Ermittlungsarbeit kritisiert.
Der Mann wurde für schuldig befunden, insgesamt drei Frauen in den Jahren 2020 und 2021 mit dem geruch- und geschmacklosen Schwermetall Thallium vergiftet zu haben. Seine Ehefrau, seine neue Lebensgefährtin und deren Großmutter waren die Opfer. Die neue Freundin hatte Glück und konnte die Vergiftung überleben, während die beiden anderen Frauen einen qualvollen Tod erlitten.
Die Richter stellten fest, dass der Mann 25 Gramm Thallium beschafft habe – schon ein Gramm ist für Menschen tödlich. Die erste Ehefrau, mit der der Mann scheinbar eine glückliche Beziehung führte und eine große Hochzeit feierte, zeigte zunächst Vergiftungserscheinungen wie furchtbare Schmerzen, Haarausfall und Atembeschwerden. Sie starb letztendlich im Alter von nur 35 Jahren.
Noch bevor ein Verdacht auf den Mann fiel, ging er bereits eine neue Beziehung ein. Auch die Großmutter seiner neuen Freundin starb bald darauf an einer Vergiftung. Schließlich zeigte auch die Freundin selbst Vergiftungserscheinungen, konnte aber rechtzeitig durch ein Gegenmittel gerettet werden. Das Urteil in diesem Fall lautete am Montag auf versuchten Mord.
Leider konnte das ungeborene Kind der Freundin nicht gerettet werden. Obwohl ein direkter Zusammenhang mit Thallium juristisch nicht eindeutig nachweisbar war, hielt es die Richterin für wahrscheinlich.
Die Richterin kritisierte auch das Vorgehen der Düsseldorfer Polizei, die in dieser Phase weitgehend untätig geblieben sei. Erst durch das Eingreifen der Mutter der vergifteten Freundin nahm der Fall Fahrt auf. Dank ihrer Initiative wandte sie sich an die Hürther Polizei, die daraufhin eine Mordkommission einsetzte und bei einer Durchsuchung Gift fand.
Der Mann schwieg zunächst, bestritt dann aber im Prozess die Taten und erklärte den Tod seiner Ehefrau zum Beispiel mit Selbstmord. Die Richterin bezeichnete dies als völlig abstrus. Sie beschrieb den Angeklagten als unauffällig und freundlich, der ein normales soziales Leben führte und finanziell abgesichert war.
Gerade die Tatsache, dass der Mann trotz seiner brutalen Taten eine freundliche Fassade wahren konnte, macht ihn nach Meinung der Richterin extrem gefährlich. Er sei in der Lage, perfekt zu funktionieren und seine Umgebung zu manipulieren, während er gleichzeitig Mittel einsetze, die nur von Experten entdeckt werden könnten. Er zeigte keinerlei Mitgefühl, beobachtete die Angst und das Sterben und begleitete die Frauen – nach außen hin liebevoll – in den Tod. Das Urteil am Montag nahm er regungslos hin.
Die Richterin betonte abschließend, dass der Mann aus heutiger Sicht niemals wieder in Freiheit kommen dürfe. Das Gericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest und ordnete anschließende Sicherungsverwahrung an. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.