Der renommierte Autozulieferer Mahle, mit Hauptsitz in Stuttgart, steht unter Druck und reagiert auf die dramatische Abkühlung der Auftragslage: An mehreren deutschen Standorten, darunter Rottweil und Zell im Wiesental, wird Kurzarbeit eingeführt. Diese Maßnahme folgt dem Trend in der Branche, wo auch große Namen wie Bosch und ZF Friedrichshafen ähnliche Schritte unternommen haben. Der Rückgang der Nachfrage, insbesondere nach Elektrofahrzeugen, zwingt Mahle dazu, die Arbeitszeiten von Mitarbeitern zu reduzieren.
„Das wirtschaftliche Umfeld der Automobilindustrie ist aktuell äußerst volatil und angespannt“, so eine Sprecherin des Unternehmens. Die Automobilindustrie erlebt massive Gewinneinbrüche, was sich direkt auf die Zulieferer auswirkt. Mahle, das in der Vergangenheit mit der Transformation zur Elektromobilität kämpfte, hatte zwar im letzten Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben, sieht sich nun jedoch mit der Flaute konfrontiert. An den Standorten in Rottweil und Zell sind „ausgewählte Bereiche“ von der Kurzarbeit betroffen, doch wie viele Mitarbeiter konkret betroffen sind, bleibt unklar.
Kurzarbeit als Reaktion auf Auftragsrückgang
Die Kurzarbeit wird in der Regel für drei Monate bei der Agentur für Arbeit angemeldet, um Unternehmen bei temporären Überkapazitäten zu helfen. Mahle beschäftigt in Rottweil etwa 900 und in Zell im Wiesental rund 535 Mitarbeiter. Die genaue Dauer der Kurzarbeit hängt von der Auslastung ab, die das Unternehmen genau beobachten wird. Mahle-Chef Arnd Franz hat wiederholt auf die Notwendigkeit einer technologieoffenen Zukunft hingewiesen, da viele Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie nach wie vor am Verbrennungsmotor hängen. Diese Situation führt dazu, dass Zulieferer wie Mahle unter Druck stehen und möglicherweise noch drastischere Maßnahmen als die Kurzarbeit ergreifen müssen.