Para Speerwerferin Lise Petersen hat sich in diesem Jahr deutlich gesteigert und steht bei der Para Leichtathletik-Weltmeisterschaft im japanischen Kobe mit 18 Jahren vor ihrem dritten großen internationalen Highlight (17. bis 25. Mai). Ihr Ziel: die Paralympics in Paris. Dafür geht sie eine Fernbeziehung mit ihrer Trainerin ein und erhält Tipps von einer olympischen Speerwurf-Weltmeisterin.
Im Juli 2021 wurde Lise Petersen für die Paralympischen Spiele in Tokio nominiert und belegte dort den siebten Platz. Im vergangenen Jahr war sie bei der Weltmeisterschaft in Paris auf dem achten Platz gelandet. In dieser Saison erreichte die 18-Jährige neue persönliche Bestweiten im Speerwurf mit 34,12 Metern in Sharjah, 36,51 Metern in Khorfakkan und 37,46 Metern in Dubai. Bei der WM-Generalprobe in Leverkusen erzielte sie mit 36,73 Metern die zweithöchste Weite ihrer Karriere. Ihr Ziel bei der kommenden Weltmeisterschaft in Kobe ist es daher, ihre Leistung zu bestätigen. Obwohl ihr noch 2,21 Meter zur Paralympics-Norm von 39,67 Metern fehlen, hat sie gute Chancen, sich für die Paralympics in Paris zu qualifizieren. Bislang haben lediglich drei deutsche Athletinnen die Norm erfüllt.
Die in Heide, Schleswig-Holstein, geborene Athletin wechselte mit 14 Jahren zum TSV Bayer 04 Leverkusen und führt seitdem eine Fernbeziehung mit ihrer Trainerin Sara Grädtke. Nach ihrem Abitur im vergangenen Jahr lebt sie nun in Hamburg und trainiert dort in einer Trainingsgruppe beim HSV. Ihr Trainer in Hamburg steht dabei in enger Zusammenarbeit mit ihrer Leverkusener Trainerin. Die Unterstützung von Steffi Nerius, einer Speerwurf-Ikone, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil ihrer Karriere. Nerius gewann bei den Olympischen Spielen 2004 Silber und wurde 2009 Weltmeisterin. Als Kind traf Petersen Nerius bei einer deutschen Meisterschaft in der Para Leichtathletik und ist seitdem ein großer Fan von ihr. Bei internationalen Wettkämpfen und Trainingslagern wird sie von Nerius betreut und erhält wertvolle Tipps.
Petersen hat die Gewissheit, beim TSV Bayer 04 Leverkusen erfahrene Athletinnen und Athleten um sich zu haben, was ihr viel Sicherheit gibt. Sie hofft darauf, bei den Paralympics in Paris eine einzigartige Erfahrung zu machen, da sie aufgrund von COVID-19-Einschränkungen ihre ersten Paralympics in Tokio ohne Publikum und ohne die Anwesenheit ihrer Familie erlebte.
Anbei eine Tabelle mit Informationen über den deutschen Kader für die Para Leichtathletik-WM:
Name | Alter | Geburtsort | Verein | Startklasse |
---|---|---|---|---|
Lindy Ave | 25 | Neubrandenburg | Leichtathletik inklusiv Greifswald | T38 |
Noah Bodelier | 20 | Erkelenz | TSV Bayer 04 Leverkusen | T/F64 |
Yannis Fischer | 22 | Singen (Hohentwiel) | VfB Stuttgart | F40 |
Johannes Floors | 29 | Bissendorf | TSV Bayer 04 Leverkusen | T62 |
Isabelle Foerder | 44 | Zwickau | HSC Erfurt | T35 |
Niko Kappel | 29 | Schwäbisch-Gmünd | VfB Stuttgart | F41 |
Charleen Kosche | 23 | Rheinfelden (Baden) | BPRSV Cottbus | F34 |
Ali Lacin | 36 | Berlin | PSC Berlin | T61 |
Lisa Martin Wagner | 31 | Bielefeld | MuWiS – Sportvielfalt Bad Oeynhausen | F44 |
Max Marzillier | 22 | Rüdersdorf | SSV Blindenschule Königs Wusterhausen | T13 |
Merle Menje | 19 | Mainz | StTV Singen | T54/LW11 |
Lise Petersen | 18 | Heide | TSV Bayer 04 Leverkusen | F46 |
Markus Rehm | 35 | Göppingen | TSV Bayer 04 Leverkusen | T64 |
Jule Roß | 17 | Bergisch Gladbach | TSV Bayer 04 Leverkusen | |
Léon Schäfer | 26 | Burgwedel | TSV Bayer 04 Leverkusen | T63 |
Mathias Schulze | 38 | Magdeburg | BPRSV Cottbus | F46 |
Andreas Walser | 28 | Augsburg | TSV Schwaben Augsburg LG Augsburg | T12 |
Martina Willing | 64 | Pasewalk | BPRSV Cottbus | F56 |
Quelle: eigene Darstellung, basierend auf der Pressemitteilung
Quelle: Deutscher Behindertensportverband / ots