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Letzter Start der Ariane 5: Eine Erfolgsgeschichte mit holprigem Anfang

Europäische Trägerrakete Ariane 5 beendet ihre 30-jährige Geschichte mit erfolgreichem letzten Start

Am 6. Juli 2023 fand der 117. und letzte Start der europäischen Trägerrakete Ariane 5 statt. Die Rakete, die in ihrer fast 30-jährigen Geschichte viele bedeutende Missionen geflogen ist, brachte zwei Satelliten ins All, darunter den deutschen Satelliten „Heinrich Hertz“.

Die Ariane 5 hatte einen schwierigen Start. Bei ihrem Jungfernflug am 4. Juni 1996 explodierte die Rakete knapp 40 Sekunden nach dem Start aufgrund eines Programmierfehlers. Auch der zweite Start war kein voller Erfolg. Doch danach stieg die Erfolgsrate steil an. Die Rakete brachte eine Reihe von Satelliten ins All, darunter „Rosetta“, die zum ersten Mal eine Sonde auf einem Kometen landete, und „BepiColombo“, die auf dem Weg zum Merkur ist, um Informationen über den Planeten zu sammeln.

In den letzten Jahren war die Ariane 5 auch für wichtige Missionen verantwortlich. Sie brachte das James Webb-Weltraumteleskop auf seine Reise, wodurch die Missionslaufzeit vermutlich mehr als verdoppelt werden konnte. Außerdem wurde die Sonde „Juice“ sicher ins All gebracht, die unter anderem nach Anzeichen von Leben auf den Eismonden des Jupiters suchen soll.

Der letzte Start der Ariane 5 brachte die Kommunikationssatelliten „Syracuse 4B“ und „Heinrich Hertz“ in eine Erdumlaufbahn. „Heinrich Hertz“ ist der erste Kommunikationssatellit, der komplett in Deutschland entwickelt wurde. Er wird 15 Jahre im All verbringen und neue Technologien für die satellitengestützte Kommunikation im All testen. Der Satellit kann sich im Weltall weiterentwickeln und seine Funktionen anpassen, wie beispielsweise seine Frequenz oder Ausrichtung der Antennen. Zudem wird er als Relaisstation dienen und Signale von anderen Satelliten weiterleiten.

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Die Ära der Ariane 5 endet mit dem Start von „Heinrich Hertz“. Ihre Nachfolgerin, die Ariane 6, wird voraussichtlich Ende 2023 einsatzbereit sein. Die neue Rakete soll leistungsfähiger, flexibler und kostengünstiger sein als ihr Vorgänger. Mit der Ariane 6 will die europäische Raumfahrtgemeinschaft ihren unabhängigen Zugang zum All sichern und eigene Missionen in den Erdorbit befördern können. Es wurden zwei Modelle der Ariane 6 entwickelt, um sowohl weniger schwere als auch viele kleine Satelliten transportieren zu können. Die neue Trägerrakete soll bis zu elf Tonnen Nutzlast in den geostationären Orbit bringen können, doppelt so viel wie die Ariane 5.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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