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Längste Tarifrunde im Groß- und Außenhandel: Neue Gehälter vereinbart in Korntal-Münchingen

Steigende Gehälter im Groß- und Außenhandel: Ein Schritt in die richtige Richtung für Arbeitnehmer in Baden-Württemberg

In einer bahnbrechenden Entscheidung, die sich positiv auf die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel in Baden-Württemberg auswirken wird, haben Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi in Korntal-Münchingen bei Stuttgart eine Einigung erzielt. Nach einer lange andauernden Tarifrunde wird den Arbeitnehmern nun ab dem 1. Oktober 2023 eine Gehaltserhöhung von 5,1 Prozent gewährt, gefolgt von einer weiteren Steigerung um 5,0 Prozent ab dem 1. Mai 2024. Zusätzlich wurde vereinbart, dass ab dem 1. Mai 2025 ein weiteres Plus von 2,0 Prozent erfolgen wird. Darüber hinaus erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro (Vollzeit) sowie jährlich 480 Euro für die Altersvorsorge.

Die Tarifvereinbarung hat eine Laufzeit von 36 Monaten und orientiert sich am erfolgreichen Abschluss in Bayern. Die ökonomische Bedeutung dieser Einigung wird durch den branchenübergreifenden Jahresumsatz von etwa 284 Milliarden Euro verdeutlicht. In mehr als 20.000 Betrieben, darunter die Supermarktkette Edeka und der Pharmahändler Phoenix, sind rund 307.000 Menschen beschäftigt. Direkt von den Tarifverhandlungen betroffen sind laut Verdi etwa 190.000 Beschäftigte.

Wolfgang Krüger, Verhandlungsführer von Verdi, kommentierte das erzielte Tarifergebnis als einen Kompromiss, mit dem beide Seiten zufrieden sein können. Gerhard Bosch, Präsidiumsmitglied und Vorsitzender der Tarifkommission von Großhandel-BW und dem Genossenschaftlichen Arbeitgeberverband, bezeichnete die Einigung als „schmerzhaften Kompromiss“, der einige Arbeitgeber an ihre wirtschaftlichen Grenzen führen wird.

Die Tariferhöhung ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer gerechteren Bezahlung und einer verbesserten Altersvorsorge für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel in Baden-Württemberg. Es verdeutlicht die Wichtigkeit von fairen Löhnen und sozialen Absicherungen für Arbeitnehmer in einer Schlüsselbranche der baden-württembergischen Wirtschaft.

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NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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