Am 02. Mai 2024 endet die Frist, die Bundesfinanzminister Lindner an die Ressorts gesetzt hat, um neue Vorschläge für Einsparungen im Bundeshaushalt 2025 vorzulegen. Die Deutsche Welthungerhilfe e.V. warnt nachdrücklich davor, die Budgets für die Hunger- und Armutsbekämpfung weiter zu kürzen. Sollten die Vorgaben des Finanzministeriums umgesetzt werden, stünden 2025 insgesamt knapp zwei Milliarden Euro weniger für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe zur Verfügung. Diese Bereiche haben bereits im Jahr 2024 wesentlich zur Konsolidierung des Bundeshaushalts beigetragen.
Die Organisation betont, dass Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe wichtige Säulen einer wertegeleiteten Außenpolitik darstellen. Weitere Kürzungen in diesen Bereichen würden massiv der internationalen Glaubwürdigkeit Deutschlands schaden und Rückschritte in der Partnerschaft mit Ländern des Globalen Südens in Kauf nehmen. Die stabile Förderung ländlicher Räume sei insbesondere in fragilen Regionen wie dem Sahel entscheidend, um vielen Menschen die Existenzgrundlage zu sichern. Die aktuelle finanzielle Situation dürfe nicht dazu führen, dass globale Herausforderungen wie die Überwindung des Hungers vernachlässigt werden.
Ein Bericht der FAO zeigt, dass die Zahl der von akutem Hunger bedrohten Menschen weltweit auf 282 Millionen gestiegen ist. Krisen wie der Krieg im Sudan und die schlimmste Dürre seit 100 Jahren in Ländern des südlichen Afrikas verschärfen die Situation zusätzlich. Die Deutsche Welthungerhilfe setzt sich für das Ziel „Zero Hunger bis 2030“ ein und arbeitet in über 72 Ländern an Projekten zur Hilfe zur Selbsthilfe.
Es ist entscheidend, dass Deutschland als drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt seine Verantwortung für internationale Partnerschaften und die Überwindung des Hungers wahrnimmt. Ohne angemessene finanzielle Mittel würde Deutschland auf internationalem Parkett an Bedeutung und Überzeugungskraft verlieren, auch im Hinblick auf demokratische Werte. Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, betont die Notwendigkeit, den Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele voranzutreiben und sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird.