Der Kündigungsstreit um die Politologin Ulrike Guérot wird am Mittwoch vor dem Arbeitsgericht Bonn verhandelt. Die Universität Bonn hatte Guérot im vergangenen Jahr aufgrund von Plagiatsvorwürfen gekündigt, gegen die sie sich nun mit einer Kündigungsschutzklage zur Wehr setzt. Guérot, bekannt als Autorin des Bestsellers „Wer schweigt, stimmt zu“, sorgte während der Corona-Pandemie mit ihrer scharfen Kritik an staatlichen Schutzmaßnahmen für Aufsehen.
Neben den Plagiatsvorwürfen ist Guérot auch aufgrund ihrer Äußerungen zum Ukraine-Krieg umstritten. Sie fordert seit Beginn des russischen Angriffs sofortige Friedensverhandlungen und wird von Kritikern beschuldigt, das Verhältnis zwischen Angreifer und Angegriffenem zu verzerren. Ein Gütetermin im Kündigungsstreit vor einem Jahr zog zahlreiche Demonstranten an, sowohl Befürworter als auch Gegner der Autorin.
Die Verhandlung vor Gericht dürfte weitere Einblicke in die Hintergründe der Kündigung und die Positionen beider Parteien bieten. Es wird erwartet, dass die Debatte um die Meinungsfreiheit im akademischen Umfeld und die Grenzen der Kritik an staatlichen Maßnahmen im Fokus stehen werden. Die Entscheidung des Gerichts wird mit Spannung erwartet, da sie potenziell weitreichende Auswirkungen auf ähnliche Fälle und die Diskussion über Meinungsfreiheit haben könnte.