Die Kriminalität in Baden-Württemberg ist im vergangenen Jahr rasant angestiegen. Laut den Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik gab es deutlich mehr Körperverletzungen und Raubüberfälle im Südwesten. Die Polizei registrierte 93.442 Rohheitsdelikte, darunter Raub, räuberische Erpressung und Körperverletzung, was einem Anstieg von mehr als acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Ebenso stieg die Anzahl der Sexualdelikte leicht um gut zwei Prozent auf 12.671 Fälle. Diese umfassen unter anderem Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexuelle Belästigung. Es war bereits zuvor bekannt, dass die Gewaltkriminalität insgesamt und Messerangriffe im Land signifikant zugenommen haben.
Insgesamt gab es im Jahr 2023 laut dpa-Informationen eine Zunahme der registrierten Straftaten um mehr als acht Prozent auf 594.657 Fälle. Eine positive Entwicklung war die gestiegene Aufklärungsquote von 61,4 auf 63,5 Prozent. Auffällig ist, dass 48 Prozent der Tatverdächtigen keinen deutschen Pass haben, was den höchsten Wert seit vielen Jahren darstellt.
Bundesweit verzeichnen die Strafverfolgungsbehörden ebenfalls einen Anstieg der Kriminalität. Deutschland hat im letzten Jahr so viele Straftaten registriert wie seit 2016 nicht mehr. Trotz des hohen Anteils ausländischer Tatverdächtiger betont Bundesinnenministerin Nancy Faeser, dass Deutschland weiterhin eines der sichersten Länder der Welt sei.
Laut Einschätzung des Bundeskriminalamtes könnten drei Faktoren das Kriminalitätswachstum im Jahr 2023 beeinflusst haben: die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die hohe Inflation und die starke Zuwanderung in einem kurzen Zeitraum. Diese Umstände könnten für schwierige Lebensbedingungen und geringere Integrationschancen einzelner Personen verantwortlich sein.