Tuttlingen

Kosten der Klimasanierung: Fördergeld für Tuttlinger Wohnbau noch ausstehend

Fortschrittliche und energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen dominieren derzeit die Baubranche. Mit dem Ziel, die Umweltziele der Bundesregierung zu erfüllen, sollen bis 2050 so viele Gebäude wie möglich energetisch saniert werden. Die Tuttlinger Wohnbau sieht sich jedoch mit den Herausforderungen und Kosten dieser Maßnahmen konfrontiert.

Nachhaltige Modernisierung und Fördergelder

Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist die Sanierung der Chiron-Siedlung, die die Wohnbau im Jahr 2023 umsetzte. Obwohl Fördergelder in Höhe von 2,4 Millionen Euro vom Bund zugesagt wurden, ist der Einfluss dieser Förderungen auf die Jahresbilanz noch ausstehend.

Der Jahresbericht 2023 der Tuttlinger Wohnbau zeigt einen Gewinn von knapp 600.000 Euro, deutlich weniger als im Vorjahr. Allerdings betonen die Geschäftsführer Horst Riess und Rita Hilzinger, dass dieser Rückgang auf die noch nicht erhaltenen Fördermittel zurückzuführen ist. Die Zuschüsse werden über mehrere Jahre verteilt und werden somit das finanzielle Bild des Unternehmens verbessern.

Zukünftige Herausforderungen und innovative Projekte

Die Tuttlinger Wohnbau besitzt insgesamt 270 Gebäude, von denen elf bereits energetisch saniert wurden. Ein herausragendes Projekt ist die Verkleidung eines neungeschossigen Gebäudes an zwei Seiten mit Photovoltaik-Paneelen, um Strom zu erzeugen.

Dennoch betonen Hilzinger und Riess, dass weitere Projekte dieser Größenordnung schwierig umzusetzen sind, da die Kosten nicht vollständig auf die Mieter umgelegt werden können. Die soziale Verträglichkeit ist ein wichtiger Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt.

Positive Entwicklung trotz finanzieller Belastungen

Obwohl die Tuttlinger Wohnbau im Jahr 2023 7,4 Millionen Euro für Instandhaltungen und Modernisierungen ausgab, konnte sie Mieteinnahmen in Höhe von knapp 12,5 Millionen Euro verzeichnen. Die Schulden des Unternehmens beliefen sich auf 56,5 Millionen Euro, was jedoch eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

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Die Finanzierung für zukünftige Investitionen ist gesichert, und die Wohnbau rechnet für das Jahr 2024 mit einem höheren Gewinn. Der Verkauf von Immobilien und die Entwicklung neuer Projekte stehen im Fokus, wobei einige Unsicherheiten, wie der Verkauf des Drei-Kronen-Hofs, bestehen bleiben.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.
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