Die Politiologin Ulrike Guérot hat ihren Kampf gegen die Kündigung durch die Universität Bonn verloren. Das Arbeitsgericht Bonn entschied, dass die Kündigung rechtens war und wies ihre Klage ab. Die Universität hatte die Kündigung mit Plagiatsvorwürfen gerechtfertigt, die das Gericht bestätigte. Es stellte fest, dass Guérot in ihrem Buch „Warum Europa eine Republik werden muss“ Passagen anderer Autoren nicht ordnungsgemäß zitiert hatte, was als wissenschaftliches Fehlverhalten und Plagiat angesehen wurde.
Das Gericht sah den Versuch der Täuschung darin, dass Guérot sich mit dem fraglichen Buch um die Professur in Bonn beworben hatte. Aufgrund ihres hohen akademischen Niveaus wurde dies als besonders schwerwiegend angesehen und rechtfertigte eine Kündigung ohne vorherige Abmahnung. Guérot, Autorin des Bestsellers „Wer schweigt, stimmt zu“, hatte während der Covid-19-Pandemie mit kontroversen Ansichten über staatliche Schutzmaßnahmen für Aufsehen gesorgt. Sie ist auch aufgrund ihrer Kommentare zum Ukraine-Krieg umstritten und hat die Forderung nach sofortigen Friedensverhandlungen nach dem russischen Angriff erhoben.
Die Gerichtsverhandlung zog viele Unterstützer und Unterstützerinnen von Guérot an, die auf Transparenten die Wissenschaftsfreiheit forderten. Das Urteil stieß in dieser Anhängerschaft auf Missfallen. Es wurde betont, dass das Gericht die Kündigung aufgrund des festgestellten wissenschaftlichen Fehlverhaltens und Plagiats für gerechtfertigt hielt.