Villingen-Schwenningen

Kigele: Erinnerungen an die Kinderspiele in Villingen

Teaser: "In Villingen erlebten Jungs zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr in vergangenen Zeiten stundenlange Spiele mit Murmeln, auch bekannt als 'Kigele', und schufen so unvergessliche Kindheitserinnerungen in einer Ära ohne moderne Unterhaltung."

In der Vergangenheit war es für Kinder in Villingen eine selbstverständliche Freude, draußen zu spielen und ihre Zeit mit traditionellen Spielen zu verbringen. Damals, als elektronische Geräte rar waren, verbrachten viele Jungs ihre Nachmittage im Freien, ungebunden von Bildschirmen und modernen Ablenkungen. Ob mit Freunden in der Nachbarschaft oder allein, das Spiel mit Murmeln, auch in Villingen bekannt als „Kigele“, war äußerst populär.

Solche Erinnerungen an unbeschwerte Nachmittage zeigen, wie sich die Spielekultur im Laufe der Jahre verändert hat. Während heute digitale Unterhaltung in jedem Haushalt ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist, waren die Nachmittage früher mit Kreativität und körperlicher Aktivität gefüllt. Die Jungs in Villingen fanden Spaß und Abenteuergedanken zwischen den engen Straßen und grünen Wiesen, wo sie Kigele spielten, eine Art Murmelspiel, das Geschicklichkeit und strategisches Denken erforderte.

Die Faszination des Kigele-Spiels

Kigele ist nicht nur ein einfaches Spiel, sondern ein Teil einer tief verwurzelten Tradition, die Kinder beider Geschlechter zu Zeiten des Aufwachsens in Villingen verband. Anhand einer der vielen Ausführungen werden die Regeln des Spiels offenbar: Es ging darum, Murmeln in ein kleines Ziel zu rollen und dabei die anderen Murmeln des Spielgegners zu versuchen, aus dem Spiel zu drücken. Jedes Kind hatte oft seine eigenen Murmeln, die oft mit persönlichen Mustern oder Farben verziert waren. Dies verlieh jeder Runde eine besondere Note, denn die kleinen Kunstwerke wurden nicht nur benutzt, sondern auch mit Stolz zur Schau gestellt.

Die Zeit, in der die Kinder in Villingen Kigele spielten, zeichnete sich durch einfache Freude und die Fähigkeit aus, mit sehr wenig zufrieden zu sein. Während der Spielverlauf mit den Murmeln adrenalingeladen war, erforderten die Begegnungen mit Freunden auch soziale Fähigkeiten, wie das Entwickeln von Strategie und das Einhalten von Regeln. Diese Erfahrungen werden oft als grundlegende Lektionen im Umgang mit Mitmenschen betrachtet.

Siehe auch  Albert Säger: Ein Meister der Malerei und sein Erbe in Villingen

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Atmosphäre in Villingen während dieser Spiele war unvergleichlich. Erinnerungen an fröhliches Lachen, geschickte Würfe und ehrgeizige Wettkämpfe lebten in den Herzen der ehemaligen Spieler weiter. Kindern wurde eine Welt eröffnet, in der Phantasie und körperliche Betätigung Hand in Hand gingen. Das Spiel bot auch einen Ausgleich zum immer geschäftiger werdenden Alltag, den viele heute kennen.

Im Kontrast dazu steht die heutige Welt, in der die Möglichkeiten zur Unterhaltung unendlich scheinen. Während dies eine Bereicherung für viele darstellen mag, ist es dennoch wichtig zu reflektieren, was die Kinder von damals in puncto sozialen Fähigkeiten und physischen Aktivitäten gelernt haben. Kigele und ähnliche Spiele regen die Kreativität an und fördern den Zusammenhalt unter Freunden, etwas, was in der schnelllebigen heutigen Zeit oft verloren geht.

Die Tradition des Kigele-Spiels ist ein schönes Zeugnis der Kindheit und ein wertvoller Bestandteil der lokalen Kultur in Villingen. Es zeigt, dass, auch wenn sich Zeiten und Technologien ändern, das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Spielzeit unvergänglich bleibt. Die Murmeln können zwar in verschiedenen Formen und Farben erscheinen, doch die Freude an einem einfachen Spiel bleibt universell und verbindet Generationen unterschiedlichster Hintergründe.

Ein bedeutendes Kulturerbe bewahren

Die Rückkehr zu klassischen Spielen wie Kigele ist nicht nur für nostalgische Erwachsene von Interesse, sondern kann auch Kindern helfen, die Welt um sich herum besser zu verstehen. Solche Aktivitäten bieten nicht nur Spaß, sondern auch einen wertvollen Raum, um miteinander zu interagieren und soziale Kompetenzen zu entwickeln. In einer Zeit, in der digitale Geräte unsere Freizeit dominieren, ist es von großer Bedeutung, die Essenz dieser Spiele zu bewahren und deren Wert an die kommenden Generationen weiterzugeben. Kigele ist nicht bloß ein Spiel, es ist ein Teil der Identität und Kultur von Villingen.

Siehe auch  Grässlin und Evonik vertiefen Partnerschaft für hochwertige PA12-Lösungen

Die kulturelle Bedeutung von Kigele

Kigele, auch bekannt als „Murmeln“, hat sich nicht nur als einfaches Kinderspiel etabliert, sondern stellt einen Teil des gesellschaftlichen und sozialen Lebens vergangener Generationen dar. In kleinen Städten wie Villingen war das Spiel besonders bei Jungen beliebt, nicht nur wegen der sportlichen Komponente, sondern auch wegen der Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Es war ein Ausdruck von Unbeschwertheit und Freiheit, in der Natur zu spielen, was heutzutage oft durch digitale Spiele abgelöst wird.

Die kulturelle Relevanz von Kigele erstreckt sich auch auf lokale Traditionen und Überlieferungen. Oftmals wurden beim Spielen Geschichten erzählt, selbst Wettbewerbe ausgetragen. Diese Aktivitäten förderten nicht nur die Motorik der Kinder, sondern auch deren Kreativität und Teamgeist. Solche Spiele haben dazu beigetragen, dass Kinder soziale Werte wie Fairness und Teamarbeit lernten, die auch in späteren Lebensjahren von Bedeutung sind.

Veränderte Spielgewohnheiten über die Jahrzehnte

Im Laufe der Jahre haben sich die Spielgewohnheiten und Vorlieben von Kindern erheblich verändert. Während in den 1960er und 1970er Jahren das Spielen im Freien und das Sammeln von Murmeln populär war, sind heutzutage digitale Spiele und das Spiel mit elektronischen Geräten dominierend. Laut einer Umfrage des Bundeszentrums für Ernährung aus dem Jahr 2021 verbringen Kinder im Durchschnitt über 2 Stunden täglich an Bildschirmen, während die Zeit für Outdoor-Spiel Aktivitäten kontinuierlich abnimmt.

Die Entwicklung der Spielzeugindustrie und die zunehmende Verfügbarkeit von Technik haben maßgeblich dazu beigetragen. Die Faszination für digitale Spiele hat traditionelle Spiele wie Kigele an den Rand gedrängt. Trotz dieser Veränderungen gibt es Bestrebungen, alternative Spielangebote zu fördern und Kinder zu ermutigen, sich mehr im Freien zu bewegen und traditionelle Spiele zu entdecken, um soziale Interaktionen zu stärken.

Siehe auch  Gemeinsam stark: Absolventen der Pflegeschule starten in neue Zukunft

Aktuelle Initiativen zur Förderung von traditionellem Spiel

In verschiedenen Regionen Deutschlands setzen sich Initiativen dafür ein, traditionelle Spiele wie Kigele wieder populär zu machen. Diese Programme zielen hauptsächlich darauf ab, Kinder von den Bildschirmen wegzulocken und ihnen die Freuden des Spiels im Freien näherzubringen. Organisationen wie das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützen eine Vielzahl von Projekten, die darauf abzielen, Spielplätze zu schaffen und die Bedeutung des Spielens im Freien hervorzuheben.

Ein Beispiel ist das „Spielen ohne Grenzen“-Programm, das Familien ermutigt, lokale Spieltraditionen zu pflegen und Kinder in die Natur zu führen. Solche Initiativen sind darauf ausgelegt, die physische Aktivität zu steigern und gleichzeitig die psychosozialen Fähigkeiten zu fördern, die durch gemeinsames Spielen erlernt werden können. Diese Bemühungen könnten dazu führen, dass Kigele und ähnliche Spiele eine Renaissance erfahren und wieder fester Bestandteil der Kindheit werden.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"