Fliegerbombe in Kiel entschärft – Evakuierung erfolgreich
Kiel – In Kiel wurde eine Fliegerbombe erfolgreich entschärft. Die Bombe wurde bei Bauarbeiten an der Friedrich-Junge-Schule in der Langenbeckstraße im Stadtteil Schreventeich entdeckt. Experten des Kampfmittelräumdienstes in Kiel waren vor Ort, um die Entschärfung durchzuführen. Die Bombe soll in einem guten Zustand gewesen sein, was eine schnelle Entschärfung ermöglichte. Die Einsatzkräfte gingen von einer Entschärfungsdauer von etwa 30 Minuten ab Start aus.
Die Evakuierung des betroffenen Gebiets verlief erfolgreich. Nach Informationen des NDR Schleswig-Holstein hatten die Beamten einen Hinweis erhalten, dass sich eine ältere Dame noch in ihrer Wohnung aufhalten soll. Die Polizei überprüfte daher den Sicherheitsbereich erneut und gab erst um 17 Uhr die Freigabe für den Kampfmittelräumdienst – etwa eine Stunde später als geplant.
Etwa 3.000 Menschen waren von der Evakuierung betroffen. Die genauen Straßen, die im Schutzbereich lagen, konnten auf der Internetseite der Stadt Kiel eingesehen werden. Als Ersatzunterkunft stand seit 15 Uhr die Mensa der Käthe-Kollwitz-Schule in der Paul-Flemming-Straße 1 bereit.
Aufgrund der Entschärfung wurden Straßensperren eingerichtet. Die Bundesstraße 76 blieb befahrbar, es gab jedoch Einschränkungen. Die Auf- und Abfahrt Kronshagen-Süd in Fahrtrichtung Eckernförde war für den Zeitraum der Entschärfung gesperrt. Die Abfahrt in Fahrtrichtung Plön war nicht betroffen. Von dort aus konnte jedoch nur in Richtung Kronshagen und Kiel-Mettenhof weitergefahren werden. Die Veloroute 10 zwischen Kronshagener Weg und Hasseldieksdammer Weg war für Radfahrerinnen und Radfahrer gesperrt. Fahrplanänderungen im ÖPNV wurden auf der Internetseite der Kieler Verkehrsgesellschaft bekannt gegeben.
Während der Entschärfung wurde auch der Detonator der Bombe gesprengt. Die Polizei riet den Anwohnerinnen und Anwohnern, sich auf eine mehrstündige Abwesenheit einzustellen und ausreichend Getränke, Verpflegung und Medikamente mitzunehmen. Bei Hilfebedarf konnten sich die Anwohner unter der Nummer 0431 / 5905 555 bei der Kieler Berufsfeuerwehr melden.
Die erfolgreiche Entschärfung der Fliegerbombe zeigt erneut die Herausforderungen bei Bau- und Sanierungsarbeiten, bei denen noch immer zahlreiche Munitionsteile aus vergangenen Kriegen gefunden werden. Experten werten historische Aufzeichnungen und Fotos aus, um diese Arbeiten so sicher wie möglich durchführen zu können. Im deutschen Teil der Gewässer werden etwa 1,6 Millionen Tonnen konventionelle und 500 Tonnen chemische Munition aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet.
Quelle: NDR Schleswig-Holstein, Stand 27.06.2023 17:16 Uhr