In Villingen-Schwenningen hat die Katzenschutzverordnung am 15. November 2023 offiziell ihre Wirkung entfaltet. Diese neue Regelung, die bereits im Mai beschlossen wurde, zielt darauf ab, die unkontrollierte Vermehrung von Katzen zu stoppen und das leidvolle Schicksal vieler herrenloser Tiere zu lindern. Laut dem Schwarzwälder Bote sind Katzenhalter nun verpflichtet, ihre Freigängerkatzen kastrieren, kennzeichnen und registrieren zu lassen. Dies ist eine Antwort auf die alarmierende Zunahme verwilderter Katzenpopulationen, die in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Problem geworden sind.
Die Verordnung verpflichtet Tierbesitzer, ihre Katzen durch einen Tierarzt kastrieren zu lassen. Zudem müssen die Tiere entweder mit einem Mikrochip oder durch eine Ohrtätowierung gekennzeichnet werden. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass verlorene Katzen schnell ihren Besitzern zugeordnet werden können. Die Registrierung erfolgt kostenlos über Plattformen wie „Findefix“, die vom Tierschutzverein Tasso und dem Deutschen Tierschutzbund betrieben werden.
Strenge Auflagen für Halter
Die Stadt kann von Katzenhaltern einen Nachweis über die Kastration und Registrierung verlangen. Wer gegen diese Vorschriften verstößt, muss mit Konsequenzen rechnen. Sollte eine nicht registrierte Katze aufgegriffen werden und der Halter kann innerhalb von 48 Stunden nicht identifiziert werden, wird die Stadt die Kastration auf Kosten des Halters durchführen lassen. Dies bedeutet, dass die Katze nach der Kastration an dem Ort freigelassen wird, an dem sie gefunden wurde.
Der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen hat in den letzten Jahren bereits zahlreiche Kastrationen durchgeführt, doch die Situation bleibt angespannt. Im Jahr 2022 wurden 93 Katzen kastriert, während im Jahr 2023 bereits 142 Katzen, darunter 122 verwilderte Tiere, behandelt wurden. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit der neuen Verordnung, die nicht nur der Kontrolle der Katzenpopulation dient, sondern auch den Tierschutz in der Region stärken soll, wie der Südkurier berichtet.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Einführung der Katzenschutzverordnung ist ein wichtiger Schritt, um das Katzenelend in Villingen-Schwenningen zu bekämpfen. Die Tierschutzorganisationen und die Stadtverwaltung hoffen, dass die Regelungen dazu beitragen werden, die Anzahl der herrenlosen und kranken Katzen zu reduzieren. Die Verordnung gibt den Haltern nun eine klare Verantwortung und die Möglichkeit, aktiv zur Verbesserung der Situation beizutragen.
Die Verordnung ist nicht nur ein bürokratisches Instrument, sondern ein Aufruf an alle Katzenbesitzer, Verantwortung zu übernehmen. Die Stadt erwartet, dass die Halter die neuen Vorschriften ernst nehmen und ihre Tiere entsprechend registrieren und kastrieren lassen. Nur so kann das Leid der Katzen in der Region verringert und eine nachhaltige Lösung für die Problematik gefunden werden.