Der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr sorgt für eine zuverlässige Gefahrenabwehr. 2021 standen – ähnlich wie 2016 und 2018 – viele Feuerwehren durch extreme Regenfälle und die daraus resultierenden Überschwemmungen unter enormem Druck.
„Unsere Feuerwehren im Land haben die Herausforderungen des Jahres 2021 auch unter den verschärften Bedingungen der Corona-Pandemie gut gemeistert. Das zeigt: Baden-Württemberg hat extrem starke Feuerwehren. Das war vor allem möglich, weil wir noch genügend engagierte Feuerwehrleute haben und waren.“ konnte die Zahl sogar noch steigern, dafür gilt den Feuerwehren und den Gemeinden mein herzlicher Dank“, sagte Ministerpräsident-Stellvertreter und Innenminister Thomas Strobl bei der Vorstellung der Feuerwehr-Jahresstatistik 2021.
Die Zahlen stiegen um 30 Prozent
2021 standen – ähnlich wie 2016 und 2018 – viele Feuerwehren durch extreme Regenfälle und die daraus resultierenden Überschwemmungen unter enormem Druck. Durch diese Unwetter ist die Zahl der technischen Hilfseinsätze landesweit um mehr als 30 Prozent in die Höhe geschossen. Im besonders stark betroffenen Landkreis Tübingen lag der Anstieg der Technischen Hilfeleistung bei mehr als 75 Prozent, in den Landkreisen Stuttgart und Freiburg gab es ebenfalls ein Plus von 16 bzw. 20 Prozent. Die 65.936 Einsätze zur Technischen Hilfe im Jahr 2021 (2020: 50.677) wurden in absoluten Zahlen in den letzten 25 Jahren erst 1999 nach dem verheerenden Sturmtief Lothar und den daraus resultierenden 89.025 Einsätzen übertroffen
Insgesamt 128.302 Feuerwehreinsätze im Jahr 2021
Von den 128.302 Einsätzen im Jahr 2021 entfielen auf:
- 65.936 (51,4 Prozent) auf technische Unterstützung,
- 23.024 (18,0 Prozent) auf Fehlalarme,
- 16.608 (12,9 Prozent) bei Notrufen,
- 10.128 (7,9 Prozent) auf Rettungsdiensten und
- 12.606 (9,8 Prozent) auf andere Wetten.
Mit insgesamt 128.302 Einsätzen und Alarmierungen machte die technische Hilfeleistung, wie das Auspumpen von Kellern oder das Entfernen umgestürzter Bäume, mit 65.936 Einsätzen und einem Anteil von 51,4 Prozent den größten Anteil der Einsatztätigkeit aus. Die Zahl dieser Einsätze stieg im Vergleich zum Vorjahr um 30,1 Prozent.
18 Prozent aller Alarme der Feuerwehren waren Fehlalarme, die um 3,9 Prozent auf 23.024 Fälle stiegen.
Die klassische Aufgabe der Feuerwehr, nämlich die Brandbekämpfung, kommt erst an dritter Stelle. 2021 gingen 16.608 Feuerwehreinsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,4 Prozent zurück und machten 12,9 Prozent der Gesamteinsätze aus.
Bei den Notoperationen gab es coronabedingt einen starken Anstieg um 29,8 Prozent auf 10.128 Operationen.
Bei den 162 Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg ging die Zahl der Einsätze in allen Kategorien im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,8 Prozent zurück.
Im Jahr 2021 wurden bei Lösch- und Technischen Hilfeleistungen 12.438 Menschen durch die Feuerwehren gerettet und in Sicherheit gebracht. 1.585 Menschen mussten in diesem Jahr tot geborgen werden.
„Leider sind im vergangenen Jahr drei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren ums Leben gekommen, zwei bei der Vorbereitung eines Einsatzes und einer bei einem Unfall auf dem Weg zur Feuerwache. Es ist für uns besonders schwer zu verkraften, wenn Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben, Leben zu retten, dabei ihr eigenes Leben verlieren“, sagte Bundesinnenminister Thomas Strobl.
Zahl der Feuerwehrleute im Jahr 2021 gestiegen
Die Zahl der Feuerwehrleute ist im vergangenen Jahr gestiegen. Mit insgesamt 113.740 Mitgliedern (2020: 112.341) in den Einsatzbereichen der kommunalen Feuerwehren zeigt die Mitarbeiterzahl eine steigende Tendenz. Auch in schwierigen Zeiten mit eingeschränktem Übungsbetrieb und Einsätzen unter Pandemiebedingungen schlossen sich genügend Frauen und Männer den kommunalen Feuerwehren an, sodass es im zweiten Corona-Jahr zu einem Anstieg der Feuerwehrmitglieder kam. „Es ist schön, dass sich in diesen schwierigen Zeiten immer mehr Menschen ehrenamtlich für die Feuerwehr engagieren und einen Sinn darin sehen, anderen Menschen in Not zu helfen. Das spricht für unsere Abwehr, ebenso wie für die Menschen und gelebte Menschlichkeit in unserem Land. Und unsere Die ambitionierten Anstrengungen zur Nachwuchsgewinnung zeigen offensichtlich die gewünschte Wirkung“, sagte Bundesinnenminister Thomas Strobl.
Von den 113.740 Feuerwehrleuten, die im Jahr 2021 in den Einsatzbereichen der kommunalen Feuerwehren für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sorgten, taten dies 111.219 ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr (2020: 109.902). Im Jahr 2021 gab es in den kommunalen Feuerwehren 7.721 Feuerwehrfrauen (2019: 7.261), was einem Anteil von 6,8 Prozent entspricht (2020: 6,4 Prozent).
Die Zukunft liegt in der Jugendfeuerwehr
Aktuell haben 1.031 kommunale Feuerwehren eine Jugendfeuerwehrabteilung, das sind 93,8 Prozent der 1.099 kommunalen Feuerwehren in Baden-Württemberg. Insgesamt 32.014 Kinder und Jugendliche sind bei den Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg aktiv. Damit waren 0,4 Prozent mehr Jugendliche als 2020 (31.878) bei den Jugendfeuerwehren gemeldet. „Die gute Personalausstattung der Feuerwehren ist vor allem auf die hervorragende Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren zurückzuführen. Knapp ein Fünftel der Jugendfeuerwehrleute sind mittlerweile Mädchen. Ihre Zahl ist in den letzten 20 Jahren kontinuierlich von 3.310 im Jahr 2001 auf 6.334 gestiegen Das ist sehr erfreulich, da ist natürlich noch Luft nach oben“, sagte Minister Thomas Strobl. Der Mädchenanteil bei den Jugendfeuerwehren liegt bei 19,8 Prozent (2020: 19 Prozent). „Unter den enormen Einschränkungen durch Corona Pandemie ist es den kommunalen Feuerwehren gelungen, die Begeisterung für die Feuerwehr in der Jugendarbeit am Leben zu erhalten. Für die Führungskräfte in den Feuerwehren ist dies eine klare Aufgabe und zusätzliche Motivation, die hervorragende Jugendarbeit in den Feuerwehren weiter zu unterstützen“, sagte Innenminister Thomas Strobl und dankte in diesem Zusammenhang allen Vorgesetzten in den Jugendfeuerwehren des Bundes Gemeindefeuerwehren für ihre Arbeit.
Die Feuerwehr ist eine große Familie
Es gab 30.824 Feuerwehrleute in den Seniorenabteilungen. Das sind 127 Senioren weniger als 2020.
Neben den 113.740 Frauen und Männern in den Einsatzbereichen der kommunalen Feuerwehren übernehmen auch die 6.412 Angehörigen der 162 Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg eine wichtige Aufgabe in der Betriebssicherheit. Davon sind 1.338 in Vollzeit beschäftigt.
„Die Feuerwehr ist eine große Familie, von der Kindergruppe bis zum Seniorenbereich. Das Engagement unserer Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ist für eine zuverlässige Gefahrenabwehr unabdingbar, unglaublich wertvolles, pures Gold sozusagen. Daher gilt mein herzlicher Dank allen Menschen, die sich in unserer Feuerwehr engagieren. Mein größter Wunsch bleibt natürlich: Mögen Sie immer gesund und unversehrt nach Hause zurückkehren“, so Innenminister Thomas Strobl abschließend.
***
Weitere Informationen im Feuerwehrstatistik 2021.
Inspiriert von Landesregierung BW