In Baden-Württemberg hat ein traditionsreiches Unternehmen aus der Maschinenbaubranche Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Die J.G. Weisser Söhne GmbH, mit Sitz in St. Georgen, kämpft nach der finanziellen Schieflage ihrer US-Muttergesellschaft mit Herausforderungen, die bereits zuvor zu einem Stellenabbau von 130 Arbeitsplätzen geführt hatten. Diese Nachricht kam wenig überraschend, da die Zahl der Insolvenzen in der Region in den letzten Monaten stark angestiegen ist.
Die Insolvenz wurde am 22. September 2024 beim Amtsgericht in Villingen-Schwenningen eingereicht. Trotz dieser schwierigen Situation läuft die Produktion des Unternehmens nach wie vor ungehindert weiter. Dies wurde durch den positiven Beschluss des Gerichts zur Eigenverwaltung ermöglicht, der dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, sich ohne sofortige Stilllegung zu restrukturieren.
Hintergründe zur Insolvenz
Die J.G. Weisser Söhne GmbH, die seit ihrer Gründung im Jahr 1856 hochpräzise Drehmaschinen und Automatisierungslösungen herstellt, hat sich einen Namen als zuverlässiger Zulieferer der Automobilindustrie gemacht. Die finanzielle Schieflage, die zur Insolvenz geführt hat, wird vor allem durch die Schwierigkeiten des Mutterkonzerns aus den USA verursacht, der im Sommer selbst einen Insolvenzantrag gestellt hat.
Die beiden Anwälte Markus Fauser und Tobias Wahl, die im Sanierungsprozess die Rolle der Generalbevollmächtigten innehaben, erklärten in einer Pressemitteilung, dass sie die Firma als gut aufgestellt wahrnehmen. Laut Fauser ist die Produktion momentan sehr aktiv, und der Auftragsbestand ist der höchste, den das Unternehmen seit über einem Jahr verzeichnen konnte. Diese positive Einschätzung könnte den Mitarbeitern und Geschäftspartnern ein gewisses Maß an Beruhigung bieten, denn eine Insolvenz bedeutet nicht immer das Ende eines Unternehmens.
Zusätzlich informierte die Geschäftsführung die Belegschaft während einer Mitarbeiterversammlung über die Lage. Rechtsanwalt Marc-Philipp Hornung, der als vorläufiger Sachverwalter agiert, betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern und der Geschäftsleitung, um eine Rückkehr zu einer stabilen Unternehmensstruktur zu erreichen.
Auf der Suche nach neuen Investoren
Ein entscheidender Punkt für die Zukunft der J.G. Weisser Söhne GmbH ist die Suche nach einem Investor. Die Generalbevollmächtigten sind optimistisch, dass sie einen geeigneten Partner finden können, um das Unternehmen zu restrukturieren und die Arbeitsplätzen der 340 Mitarbeiter zu sichern. Die gute Unterstützung der Gesellschafter und Kunden wurde als grundlegender Baustein zur Umsetzung des Sanierungskonzepts hervorgehoben. Geschäftsführer Viktor Gaspar zeigte sich zuversichtlich: „Die Arbeiten im Unternehmen laufen mit vollem Einsatz weiter.“
Die laufenden Herausforderungen in der Unternehmenslandschaft in Baden-Württemberg spiegeln sich auch in den aktuellen Statistiken wider. Laut dem Statistischen Landesamt haben sich die Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2024 um mehr als 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Dennoch betonen die verantwortlichen Anwälte, dass die Zahlungsunfähigkeit nicht zwangsläufig das Ende eines Betriebs bedeutet, wenn die Restrukturierungsprozesse erfolgreich verlaufen.
Die Situation bei der J.G. Weisser Söhne GmbH bleibt angespannt, doch durch die Eigenverwaltung und die optimistische Prognose der Sanierungsexperten könnte das Unternehmen auf einen Weg zurück zur Stabilität gelangen. In der Maschinenbaubranche bedeutet dies auch für viele andere Betriebe, dass sie in der aktuellen wirtschaftlichen Lage besonders auf ihre Finanzen achten müssen.
Für detaillierte Informationen zu diesem Thema kann der Bericht auf www.merkur.de konsultiert werden.