In Gammertingen wird das Problem illegaler Müllablagerungen weiterhin aktiv angegangen. Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung gibt es am Ende der Mozartstraße nun ein dreisprachiges Hinweisschild sowie große Steine, die dazu dienen sollen, die illegale Entsorgung von Müll zu bekämpfen. Laut Bürgermeister Andreas Schmidt ist die Situation im Vergleich zum Sommer etwas zurückgegangen, jedoch bleibt das Problem bestehen. Die Verwaltung arbeitet daran, die Verantwortlichen für die Müllentsorgung zu ermitteln und hat bereits Gespräche mit Anwohnern sowie Vermietern geführt, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen.
Der Bereich am Ende der Mozartstraße ist seit mehreren Monaten ein Hotspot für illegale Müllablagerungen. Im Juli war die Situation besonders akut, als schrottreife Autos und Reifen am Wiesenrand abgelegt wurden. Mit den großen Steinen, die vom Bauhof aufgestellt wurden, konnten Autowracks bereits verhindert werden. In diesem Jahr wurden zudem zwei Autos und ein Roller entfernt, allerdings konnten die Fahrzeughalter nicht ermittelt werden. Die Gemeinde trägt die Entsorgungskosten für die Fahrzeuge. Kleinmüll bleibt ein Problem, wobei im Gestrüpp verteilt Glasflaschen zu finden sind. Um das Hinweisschild herum liegen mehrere gelbe Säcke, die teilweise aufgerissen wurden, sowie blue Papiertonnen. Eine Idee, das Areal einzuzäunen, wurde verworfen, da die Polizei warnte, dass sich die illegale Müllablagerung nur verlagern würde. Der Bauhof überwacht die Situation regelmäßig und entfernt große Mengen an Müll, sobald diese abgeladen werden.
Illegale Müllentsorgung in Baden-Württemberg
Die illegale Müllentsorgung ist jedoch kein isoliertes Problem in Gammertingen, sondern ein weit verbreitetes Phänomen in ganz Baden-Württemberg. Wie auf SWR.de berichtet wird, sind die Kommunen oft mit den Kosten für die Beseitigung illegalen Mülls belastet, da die Verursacher häufig nicht ermittelt werden können. Die Zunahme illegaler Müllablagerungen auf Wiesen, in Wäldern und Städten wird als alarmierend angesehen. Im Kreis Sigmaringen wurden in den letzten fünf Jahren 217 Tonnen illegalen Mülls eingesammelt, was im letzten Jahr Kosten von rund 500.000 Euro verursachte. Dies zeigt den enormen finanziellen Druck, den die illegale Müllentsorgung auf die Kommunen ausübt. Schätzungen zufolge belasten die Entsorgungskosten für illegalen Müll die Steuerzahler in Baden-Württemberg mit mehreren Millionen Euro jährlich.