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Holocaust-Mahnmal: Kristallnachtsfotos wurden bereits gesehen

JERUSALEM (AP) – Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem räumte am Sonntag ein, dass eine Reihe von Fotos von Nazi-Deutschlands Pogromen von 1938 gegen Juden gesehen und veröffentlicht worden seien, und revidierte damit eine Behauptung, die sie bei der Veröffentlichung der Fotos letzte Woche aufgestellt hatte.

Die Fotos, die kürzlich von der Familie eines ehemaligen US-Soldaten an Yad Vashem in Jerusalem gespendet wurden, zeigen seltene Nahaufnahmen von Nazi-Beamten, die jüdisches Eigentum in Nürnberg und einer nahe gelegenen Stadt plündern und zerstören.

Yad Vashem sagte, die Fotos seien „noch nie zuvor gesehen worden“, aber viele aus der Sammlung seien tatsächlich auf Twitter, in einer Forschungspublikation und in einer kürzlich erschienenen PBS-Dokumentation veröffentlicht worden. Die Gruppe bestätigte den Fehler als Antwort auf eine Anfrage von The Associated Press.

Nachdem die letzte Woche von Yad Vashem veröffentlichten Bilder in den Medien, unter anderem von AP, veröffentlicht worden waren, twitterte die Enkelin des Soldaten, Elisheva Avital, dass die Ankündigung von Yad Vashem „ungenau“ sei.

Sie hatte 2018 mehrere Fotos in einem Twitter-Thread gepostet, der viral wurde, und mehrere Aufnahmen wurden 2019 in einem Buch „New Perspectives on Kristallnacht“ von Purdue University Press veröffentlicht, und mehr als ein Dutzend erschienen in der PBS-Serie „The US and der Holocaust“ des Dokumentarfilmers Ken Burns.

Yad Vashem sagte, dass trotz seines Fehlers „die Öffentlichkeit sich der Existenz und des Wertes der Sammlung größtenteils nicht bewusst war“ und dass die Ankündigung der Organisation „unabhängig von einer früheren teilweisen Enthüllung berichtenswert“ sei.

Yad Vashem veröffentlichte die Fotos zum 84. Jahrestag des Novemberpogroms, auch bekannt als „Kristallnacht“ oder „Die Nacht des zerbrochenen Glases“. Mobs aus Deutschen und Österreichern griffen jüdische Geschäfte und Wohnungen an, plünderten und brannten sie nieder, zerstörten 1.400 Synagogen, töteten 92 Juden und schickten weitere 30.000 in Konzentrationslager.

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Die Gewalt gilt weithin als Ausgangspunkt für den Holocaust, bei dem Nazideutschland 6 Millionen Juden ermordete.

Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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