Nach fast drei Jahrzehnten der Treue und des Engagements schließt ein beliebter Hofladen in Unlingen seine Türen für immer. Christine und Richard Hefele haben über Jahre hinweg nicht nur Kunden bedient, sondern auch eine Gemeinschaft aufgebaut, die über das Einkaufen hinausgeht. Der Entschluss zur Schließung war nicht leicht, doch die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre, insbesondere die steigenden Energiepreise und die damit verbundene Arbeitsbelastung, haben das Paar zur Aufgabe gezwungen.
Für die Gemeinde von Bedeutung
Der Hofladen war nicht nur ein Geschäft. Er stellte einen sozialen Ort dar, an dem sich die Bewohner von Unlingen oft trafen, um sich auszutauschen und Kontakte zu pflegen. „Es tut uns leid für unsere Kunden“, betont Christine Hefele, die darauf hinweist, dass der Laden ein wichtiger Teil des Lebens vor Ort war. Die Schließung stellt somit nicht nur einen Verlust für das Ehepaar dar, sondern auch für die gesamte Gemeinde, die an den gemeinsamen Momenten in diesem Laden hängt.
Ursachen der Schließung
Das Ehepaar erläuterte, dass die finanzielle Lage sich bereits im letzten Jahr deutlich verschlechtert hatte, als die Energiekrise sich auf ihre Umsätze auswirkte. Vor allem die enormen Energiekosten führten dazu, dass der Betrieb nicht mehr rentabel war. „Wir haben zuletzt nur noch draufgezahlt“, fügt Christine hinzu. Der zunehmende Stress war ein zusätzlicher Faktor, der die Entscheidung zur Schließung begünstigte.
Die Gerüchteküche brodelt
Gerüchte über eine drohende Schließung zirkulierten bereits im Oktober 2023, nachdem die Schwäbische Zeitung über die Probleme des Hofladens berichtet hatte. Dies führte zu Missverständnissen in der Gemeinde, da viele Anwohner die Aussagen als Drohung interpretierten. „Wir wollten nie Druck ausüben, sondern einfach nur offen über unsere Herausforderungen sprechen“, sagt Christine Hefele. Die ungenügende Kommunikation hat scheinbar zur Verwirrung in der Gemeinde beigetragen.
Zukunftsperspektiven
Für die Zukunft planen die HefeIes, die Räumlichkeiten des Hofladens umzustrukturieren. Es gibt keine Nachfolger für den Laden, und innerhalb der Familie gibt es kein Interesse, das Geschäft fortzuführen. Christine erwähnt, dass eine Kooperationsidee mit einem Genossenschaftsladen nicht realisiert werden konnte. Der Fokus liegt nun darauf, einen Schlussstrich zu ziehen und neue Wege zu gehen. „Wir möchten einfach mehr Zeit für uns haben“, schließt sie.
So endet eine Ära des Hofladens in Unlingen, der über die Jahre ein vertrauensvoller Anlaufpunkt für viele Menschen war. Trotz der Herausforderungen, die die Schließung mit sich bringt, sehen die HefeIes dies auch als Möglichkeit für einen Neustart und hoffen, bald neue Wege zu finden.
– NAG