DAX startet mit Gewinnen in das zweite Börsenhalbjahr
Der deutsche Leitindex DAX ist vielversprechend in das zweite Börsenhalbjahr gestartet. Nach einem Plus von 16 Prozent in den ersten sechs Monaten des Jahres legte der DAX zu Wochenbeginn weiter zu. In den ersten Handelsminuten auf XETRA stieg der DAX um 0,3 Prozent auf 16.193 Punkte. Dieser positive Trend wurde sowohl charttechnisch als auch statistisch begründet.
Aus charttechnischer Sicht hat der DAX zuletzt die Unterstützungszone bei 15.600/15.700 Punkten erfolgreich getestet. Mit dem Sprung über die psychologisch wichtige Hürde von 16.000 Punkten wurde der Weg zu einem neuen Rekordhoch eröffnet. Sollte dieser „charttechnische Knoten“ platzen, könnte der DAX bis zur runden Marke von 17.000 Punkten steigen.
Auch aus statistischer Perspektive stehen die Chancen für weitere Kursgewinne gut. Die sogenannte Juli-Rally, die in der Regel vom 1. bis zum 23. Juli stattfindet, hat in den letzten zehn Jahren in 70 Prozent der Fälle zu durchschnittlichen Kurssteigerungen von 2,5 Prozent geführt.
Auch die Vorgaben von der Wall Street und den Asien-Börsen sind positiv. Der marktbreite S&P 500 erreichte einen Höchststand seit April 2022, während der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 den höchsten Kursanstieg in einem ersten Halbjahr seiner Geschichte verzeichnen konnte. An den Asien-Börsen stieg der japanische Leitindex Nikkei um 1,7 Prozent.
Der Euro verlor leicht an Wert und liegt unter der Marke von 1,09 Dollar. Auch der Goldpreis verzeichnete leichte Verluste. Die Ölpreise blieben nahezu unverändert.
In anderen Branchen und Unternehmen gab es ebenfalls wichtige Entwicklungen. Die „Deutsche Post DHL Group“ trägt seit Monatsbeginn den Namen „DHL Group“, da das Briefgeschäft nur noch einen kleinen Teil des Konzernumsatzes ausmacht. Der Personalchef und Leiter des Immobilienmanagements der Deutschen Bank, Michael Ilgner, verlässt das Unternehmen, und die Allianz sowie weitere Versicherer haben ein Rettungspaket für die in Schieflage geratene Eurovita geschnürt.
In der Technologiebranche musste Apple seine Produktionsziele für die Datenbrille „Vision Pro“ aufgrund technischer Probleme reduzieren. Tesla hingegen konnte im zweiten Quartal einen Auslieferungsrekord verzeichnen.
Auch im Bankensektor gab es positive Entwicklungen nach dem bestandenen Stresstest der Federal Reserve. Mehrere US-Banken haben angekündigt, höhere Dividenden auszuschütten. Die österreichische Bank Bawag reagierte auf Vorwürfe bezüglich möglicher Mängel im Kreditbuch und präsentierte erste Schätzungen zum zweiten Quartal.
Schließlich konnte die Roche-Tochter Genentech gute Daten aus einer Follow-Up-Studie zum Medikament Evrysdi zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie vorlegen.