Rems-Murr-Kreis

Herrenbachstausee: Wichtige Nachrüstung für den Hochwasserschutz beginnt

Der Wasserverband Fils lässt ab dem 01. August 2024 den Herrenbachstausee ab, um wichtige Inspektions- und Nachrüstungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz durchzuführen, was im Hinblick auf die jüngsten Hochwasserereignisse entscheidend für die Sicherstellung der Funktionalität der Hochwasserrückhaltebecken ist.

Nachhaltiger Hochwasserschutz durch Modernisierung

Der Wasserverband Fils hat angekündigt, ab dem 01. August 2024 wichtige Sanierungsarbeiten am Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Herrenbach durchzuführen. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die langfristige Sicherheit und Effizienz der Hochwasserschutzanlagen in der Region.

Umfangreiche Sanierungsarbeiten geplant

Angesichts der jüngsten Hochwasserereignisse, insbesondere im Juni, wird die Notwendigkeit von regelmäßigen Inspektionen und Ertüchtigungen der bestehenden Hochwasserrückhaltebecken deutlich. Um die Funktionsfähigkeit des Herrenbachstausees zu gewährleisten, wird das Hauptbecken vollkommen entleert, um umfassende Inspektionen der wasserseitigen Stahl-Wasserbauteile durchführen zu können.

Verbesserung der Sedimentqualität

Der Prozess des Ablassens des Herrenbachstausees wird nicht nur der Inspektion dienen, sondern auch die Sedimentqualität verbessern. Durch das Trocknen des Schlamms, das innerhalb eines Jahres nach dem Ablassen erfolgen wird, werden Nährstoffe abgebaut und die mineralische Zusammensetzung des Sediments optimiert. Dies könnte langfristig positive ökologische Auswirkungen haben, da nach einer Wiederbefüllung neue Lebensräume in der Tiefe entstehen können.

Einblick in den Zeitplan

  • Ablassbeginn: 01. August 2024
  • Vollständige Entleerung: Bis November/Dezember 2024
  • Bau des Bypasses: Geplant für 2025

Während der gesamten Bauphase wird eine Grube für den Bypass angelegt, die bis zu vier Meter tief sein kann. Dies wird die Betriebssicherheit erhöhen und eine Redundanz des vorhandenen Steuerschiebers bereitstellen, um im Falle eines Hochwassers eine kontrollierte Wasserabgabe zu sichern.

Sicherheitsmaßnahmen für die Bevölkerung

Die Bauarbeiten, die hauptsächlich im Dammbereich ausgeführt werden, erfordern temporäre Sperrungen, jedoch bleiben die Wege um den See für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Wasserverband Fils warnt eindringlich davor, diese Wege zu verlassen, da die Gefahr besteht, in möglicherweise ungesicherten Schlammansammlungen zu versinken.

Ökologische Verantwortung

In der Planung der Maßnahmen wird auch der Naturschutz berücksichtigt. Besonders geschützte Arten, wie der Aal und die Gemeine Teichmuschel, werden während des Abfischens durch den Fischereiverein Uhingen in geeignete Gewässer umgesiedelt. Auch wenn nicht alle Tiere gerettet werden, wird der Verlust voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf die lokale Population haben.

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Hintergrund des Wasserverbands

Der Wasserverband Fils besteht seit 1970 und ist ein Zusammenschluss verschiedener Städte und Gemeinden im Landkreis Göppingen, dessen Ziel der überörtliche Hochwasserschutz ist. Neben dem Herrenbachstausee betreibt der Wasserverband auch weitere Rückhaltebecken in den angrenzenden Regionen.

Die bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen sind ein bemerkenswerter Schritt in Richtung eines effektiven Hochwasserschutzes, der nicht nur den unmittelbaren Bedürfnissen der Region Rechnung trägt, sondern auch langfristige ökologischen Vorteile verspricht.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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