Ländlicher Raum

Hengstparade 2023: Pferdepracht in Marbach

Hengstparaden als festlicher Höhepunkt im Haupt- und Landgestüt Marbach

Marbach – Anlässlich der ersten Hengstparade 2023 im Haupt- und Landgestüt Marbach hat Minister Peter Hauk die Bedeutung des Gestüts als lebendiges Kulturgut betont. In einer feierlichen Rede lobte Hauk die Vielfältigkeit des Gestüts und betonte die wichtige Rolle, die Marbach in der Pferdezucht und im Erhalt regionaltypischer Pferderassen spielt.

Die Hengstparaden im Haupt- und Landgestüt Marbach sind eine besondere Veranstaltung, die das Gestüt gemeinsam mit vielen Besuchern feiert. Marbach steht für gelebte Vielfältigkeit, so Hauk, und lässt diese Vielfalt durch die Präsentation der vielen unterschiedlichen Pferderassen bei den Hengstparaden sichtbar werden. Die breite Vielfalt und Biodiversität der Pferdezucht machen das Haupt- und Landgestüt Marbach zu einem lebendigen Kulturgut. Besonders setzt sich das Gestüt für den Erhalt der aus Baden-Württemberg stammenden Rassen Schwarzwälder Füchse und Altwürttemberger ein. Zudem pflegt Marbach die Zucht der wertvollen Weil-Marbacher Vollblutaraber, deren Ursprung bis zu König Wilhelm I. zurückreicht.

Die Hengstparaden im Haupt- und Landgestüt Marbach locken jedes Jahr viele Besucherinnen und Besucher an. Die historische Kulisse des Gestütshofes bietet dabei die passende Atmosphäre, um gemeinsam das vielfältige Programm rund um das Kulturgut Pferd zu genießen. Früher war die Veranstaltung vor allem eine Präsentation von Zuchthengsten, auf der sich Stutenbesitzer die passenden Vererber aussuchten. Heute sind die Marbacher Hengstparaden zu einem Pferdefest für die ganze Familie geworden. In der großen Arena des Haupt- und Landgestüts erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm. Ein besonderer Höhepunkt ist die große Marbacher Dressur-Quadrille mit 16 Pferden sowie der Auftritt der „Weißen Perlen“ Marbachs, der freilaufenden Herde der Weil-Marbacher Vollblutaraber. Des Weiteren sorgt ein temporeiches Rennen auf kurzer Bahn für atemberaubende Momente, bei dem Fahrer, Reiter und Radler ihr Geschick in einem kniffligen Parcours beweisen können. In diesem Jahr ist die Niederlande das Gastland der Veranstaltung.

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Minister Hauk bedankte sich in seiner Rede bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Haupt- und Landgestüts Marbach, die mit den ihnen anvertrauten Pferden das Gestüt und die Veranstaltungen zu etwas Besonderem machen. Auch den Pferdefreunden aus dem Gastland Niederlande sprach er seinen Dank aus.

Das Haupt- und Landgestüt Marbach kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Als ältestes staatliches Gestüt Deutschlands und eines der ältesten Europas ist Marbach bereits seit 1573 dokumentiert. Die eigentliche Gründung soll jedoch schon früher erfolgt sein und wurde mit der Entdeckung einer Urkunde aus dem Jahr 1514 belegt. Marbach ist sowohl ein Hauptgestüt als auch ein Landgestüt. Als „Hauptgestüt“ bezeichnet man ein staatliches Gestüt, das Stuten und Fohlen hält, während ein „Landgestüt“ Hengste beherbergt.

Besonders bekannt ist Marbach für seine Stellung in der Vollblutaraberzucht. Die Weil-Marbacher Vollblutaraberzucht hat bis heute großen Einfluss auf die internationale Sportpferdezucht und zahlreiche Olympiapferde führen ihre Gene in direkter Linie auf diese Zucht zurück.

Das Haupt- und Landgestüt Marbach leistet zudem einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der Rassen Schwarzwälder Kaltblut und Altwürttemberger. Als wichtigster Hengsthalter bei diesen gefährdeten regionaltypischen Rassen trägt das Gestüt maßgeblich zur Erhaltung bei. In den letzten Jahren hat sich das Gestüt zudem einen Namen als Hengsthalter für Veredlerhengste in der modernen Sportpferdezucht gemacht.

Neben der Bedeutung in der Pferdezucht ist das Haupt- und Landgestüt Marbach auch der größte Ausbildungsbetrieb für Pferdewirte und eng mit Universitäten und Hochschulen verbunden. Gemeinsam mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dem Pferdezuchtverband Baden-Württemberg und dem Pferdegesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg bildet es das Kompetenzzentrum Pferd Baden-Württemberg. Hier werden gemeinsam fachliche Fragen der Pferdehaltung und Pferdezucht angegangen.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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