
Es war ein langwieriger Prozess, als Bürgermeister Mario Dahm letztes Jahr einen nicht genehmigungsfähigen Haushalt in Hennef vorlegte. Seine Absicht war es, der Politik die Verantwortung zu übertragen, beispielsweise für Steuererhöhungen. Insbesondere die CDU war damit nicht einverstanden und legte Änderungsvorschläge vor, die teils als Tischvorlagen präsentiert wurden. Die Beratungen wurden mehrfach verschoben und in Kommissionen ausgelagert, was zu einer rekordverdächtig langen Dauer führte, bis der Etat endlich abgestimmt wurde.
Am Ende kam ein Kompromiss zustande, der zwar nicht alle zufriedenstellt, aber genug Konsens schafft, damit die Beteiligten zähneknirschend zustimmen können. Trotzdem zeigt sich, dass alle Seiten Federn lassen mussten und keiner wirklich glücklich mit dem Ergebnis ist. Die anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten in Hennef lassen keine Entspannung erwarten, und das Ende der Unterfinanzierung ist nicht in Sicht.
Einige Fraktionen wie „Die Fraktion“ und die Bündnisgrünen hatten ihre eigenen Gründe gegen den Haushalt. Während „Die Fraktion“ die Transparenz des Prozesses monierte und deshalb nicht zustimmte, enthielten sich die Bündnisgrünen, da zu viele ihrer Klima- und Naturschutzziele gestrichen wurden. Immerhin wurde keine Blockadepolitik betrieben.
Die Liberalen in Hennef weigern sich, Verantwortung zu übernehmen, und lehnten den Etat vollständig ab, da sie Steuererhöhungen ablehnen. Stattdessen setzen sie auf Sparmaßnahmen, insbesondere im Bereich des Personals. Es bleibt jedoch unklar, wo Stellen gestrichen werden könnten, da viele Aufgaben von Landes- und Bundesebene übertragen wurden, ohne Erklärung darüber, wie diese bewältigt werden sollen.