Ein deutscher Berufssoldat steht am kommenden Montag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht, da er sich dem Verdacht der Spionage für Russland ausgesetzt hat. Der Hauptmann der Bundeswehr wird beschuldigt, eigenständig Informationen angeboten und geliefert zu haben. Seine Tätigkeit als Sachbearbeiter beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz bot ihm Zugang zu sensiblen Informationen über die Ausstattung und Technologie der Bundeswehr.
Gemäß den Anklagepunkten soll der Soldat ab Mai 2023 wiederholt Kontakt zum Russischen Generalkonsulat in Bonn und der Russischen Botschaft in Berlin aufgenommen haben, um eine Zusammenarbeit anzubieten und bereits erste Informationen weiterzugeben. Es gibt keine Hinweise darauf, dass er dafür finanzielle Gegenleistungen erhalten hat. Die Festnahme des Hauptmanns erfolgte am 9. August letzten Jahres in Koblenz, wo er seitdem in Untersuchungshaft verblieben ist. Durchsuchungen seiner Wohnung und seines Arbeitsplatzes wurden von Einsatzkräften durchgeführt.
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Spion ist bis zum 24. Juni angesetzt, mit sieben Verhandlungstagen. Die Ermittlungen wurden in enger Kooperation mit dem Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (MAD) und dem Bundesamt für Verfassungsschutz durchgeführt, wie von der Bundesanwaltschaft bekannt gegeben. Die Anklage wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit wiegt schwer und wird vor Gericht verhandelt, um die wahren Absichten und Handlungen des Beschuldigten zu klären.