Der verurteilte Filmproduzent Harvey Weinstein, der wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde, befindet sich in ernsthaften gesundheitlichen Schwierigkeiten. Der 72-Jährige wurde in der Nacht auf Montag, den 9. September, aus dem Gefängnis in New York in das Bellevue Hospital gebracht. Dort musste er sich einer Notoperation am Herzen unterziehen, wie Berichte von ABC News bestätigen. Zwei Sprecher Weinsteins erklärten, er sei aus verschiedenen gesundheitlichen Gründen eingewiesen worden.
Obwohl konkrete Details über den Verlauf der Operation nicht bekannt gegeben wurden, ist klar, dass Weinstein mit diversen chronischen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Laut den Angaben hat er unter anderem Diabetes, Bluthochdruck sowie eine Wirbelsäulenverengung. Ende Juli hatte Weinstein noch eine akute COVID-19-Infektion, die mit einer doppelten Lungenentzündung einherging. Zudem litt er bereits 2020 unter Brustschmerzen, die damals zu einem Eingriff im Bellevue Hospital führten, wo eine verstopfte Arterie geöffnet wurde.
Gerichtstermine trotz Haft
Die rechtlichen Probleme für Weinstein sind jedoch noch lange nicht vorbei. Im Jahr 2020 wurde er in New York zu 23 Jahren Haft verurteilt, doch die Verurteilung wurde im April 2024 wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Trotz dieser Aufhebung bleibt er in Haft, da er bereits 2022 in Kalifornien zu 16 Jahren verurteilt wurde. Im November steht ein weiterer Gerichtstermin an, bei dem der Wiederaufnahmeantrag seines Vergewaltigungsprozesses in New York verhandelt wird.
Die Staatsanwaltschaft plant zudem, der Grand Jury neue Beweise gegen Weinstein vorzulegen. Dies könnte zu einer neuen Anklage wegen Sexualverbrechen führen. Seine gesundheitlichen Probleme und die bevorstehenden Gerichtstermine werfen Fragen auf, wie er in Zukunft mit diesen Herausforderungen umgehen wird.
Der Fall Weinstein hat nicht nur für ihn persönlich weitreichende Folgen, sondern zählt auch zu den zentralen Auslösern der #MeToo-Bewegung. Seit dem Herbst 2017 haben mehr als 100 Personen Vorwürfe gegen ihn erhoben, die sich teilweise bis in die 1970er Jahre zurückverfolgen lassen. Obwohl er diese Anschuldigungen vehement bestreitet und seine Unschuld beteuert, bleibt er bis heute eine umstrittene Figur in der Filmindustrie.
Weinstein, Mitgründer der einst einflussreichen Filmproduktionsfirma Miramax, hat hinter Meisterwerken wie „Shakespeare in Love“ und „Pulp Fiction“ gestanden. Doch der Glanz seiner Karriere wird nun von schwerwiegenden Vorwürfen und gesundheitlichen Problemen überschattet.