Österreichische Polizei stellt großes Waffenarsenal bei rechtsextremen Rockern sicher
Die Polizei in Österreich hat bei Razzien in Oberösterreich und Niederösterreich ein umfangreiches Waffenarsenal sichergestellt. Die verdächtigen Rocker werden der rechtsextremen Szene zugerechnet. Insgesamt wurden mehr als 70 Langwaffen gefunden, darunter Maschinengewehre und Maschinenpistolen. Laut dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, hatten die Waffen einen Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro.
Die Polizei fand außerdem rund 100 Pistolen, 400 teils schussbereite Signalwaffen, über 10.000 Schuss Munition verschiedener Kaliber sowie 1.000 Waffenteile, die für die Herstellung von 500 Pistolen geeignet waren. Zusätzlich wurden 550 NS-Devotionalien wie Medaillen, Fahnen und Schriften sowie 600.000 Euro Bargeld sichergestellt.
Bei den Razzien wurden insgesamt zehn Verdächtige festgenommen, unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz. Justizministerin Alma Zadic äußerte sich besorgt über die Sicherstellung automatischer Waffen und bezeichnete die Szene als gefährlich. Die Verdächtigen sollen äußerst konspirativ vorgegangen sein und die Szene zeige einen Trend zur Professionalisierung und internationalen Vernetzung, so der Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DNS), Omar Haijawi-Pirchner.
Es ist beunruhigend zu beobachten, dass die rechtsextreme Szene in Österreich immer stärker wird. Im Jahr 2022 wurden 660 Ermittlungsverfahren, 100 Hausdurchsuchungen und 37 Festnahmen im Zusammenhang mit der rechtsextremen Szene durchgeführt. Die Ermittlungen gegen die Rocker begannen, nachdem die Fahnder von Expansionsplänen der Gruppe „Bandidos“ nach Österreich erfahren hatten.
Unter den Festgenommenen befindet sich auch eine hochrangige Führungsperson einer ehemaligen Neonazi-Gruppe. Der Leiter des Bundeskriminalamts, Andreas Holzer, kritisiert erneut die rechtlichen Einschränkungen bei der Überwachung von Messenger-Diensten in Österreich.
Der Fall verdeutlicht die Bedrohung durch rechtsextreme Gruppen und zeigt die Notwendigkeit intensiver Ermittlungen und Überwachungsmaßnahmen, um derartige Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.