Chinesische Autohersteller planen Aufbau von Produktionsstätten in Deutschland
Stuttgart – Roman Zitzelsberger, der IG-Metall-Chef von Baden-Württemberg, erwartet den Aufbau von Produktionsstätten chinesischer Autohersteller in Deutschland. „Das wird gar nicht anders gehen“, sagte Zitzelsberger der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
Chinesische Hersteller bringen Fahrzeuge auf den Markt, die technisch mindestens auf Augenhöhe sind. „Die Chinesen bieten etwas an, womit sie den Markt massiv aufrollen wollen“, sagte Zitzelsberger. Wenn sich chinesische Autohersteller im Südwesten Deutschlands ansiedeln, würde er sie herzlich im Land der Tarifverträge und Mitbestimmung willkommen heißen. Es gibt Spielregeln, an die man sich halten muss.
Zitzelsberger betrachtet den Einstieg chinesischer Investoren in Industrieunternehmen im Land zunächst gelassen. „Da stelle ich mir schon die Frage, ob zum Beispiel ein aggressiver amerikanischer Hedgefonds-Manager als Investor besser ist als ein chinesischer Stratege, der langfristig einsteigen will.“ Die Pleite des Autozulieferers Allgaier aus Uhingen (Kreis Göppingen), bei dem zuvor die chinesische Westron Group eingestiegen war, bedauerte er jedoch sehr. Dies sei aber eher die Ausnahme.
Die mögliche Ansiedlung chinesischer Autohersteller in Deutschland könnte neue Chancen und Herausforderungen für die einheimische Automobilbranche mit sich bringen. Es bleibt abzuwarten, wie die deutschen Hersteller und die IG Metall auf diese Entwicklung reagieren werden.
