Florian Kohfeldt, ehemaliger Trainer von Werder Bremen, hat eine neue Herausforderung angenommen: Er wird der neue Cheftrainer von Darmstadt 98. Diese Entscheidung, die am vergangenen Sonntag nach dem Rücktritt von Torsten Lieberknecht entstand, markiert einen bedeutenden Wendepunkt, sowohl für Kohfeldt als auch für den Verein, der aus der Bundesliga abgestiegen ist und in der zweiten Liga nach Stabilität sucht. Der Sportdirektor von Darmstadt 98, Paul Fernie, ist überzeugt, dass Kohfeldts Erfahrung und sein strategisches Denken dem Verein helfen werden, wieder auf Kurs zu kommen.
Kohfeldt, der für seine Offensive und ein attraktives, passorientiertes Spiel bekannt ist, möchte zunächst mit den Spielern Einzelgespräche führen, um die Dynamik innerhalb des Teams besser zu verstehen. Er hat bereits betont, wie beeindruckt er von der Loyalität der Fans und Verantwortlichen in schwierigen Zeiten ist. Sein Ziel ist es, der Mannschaft Selbstvertrauen und Stabilität zu geben, um die sportliche Lage zu verbessern.
Kohfeldt’s Rückkehr in die zweite Liga
Für den 41-jährigen Kohfeldt bedeutet Darmstadt 98 den ersten Job in der zweiten Liga. Dies könnte als Zeichen von Demut gewertet werden, da er zuvor beim DFB-Trainer des Jahres 2018 ausgezeichnet wurde und seine Karriere hohe Höhen erreicht hat. Nach seinem Abgang von Werder Bremen, wo er entscheidend am Klassenverbleib des Klubs beteiligt und dann entlassen wurde, trainierte er den VfL Wolfsburg und zuletzt KAS Eupen in Belgien. Obwohl seine Zeit bei Eupen vielversprechend begann, führte ein Rücktritt nach nur neun Monaten zu seiner Rückkehr nach Deutschland.
Kohfeldt bringt viel Erfahrung und eine klare Vorstellung von Fußball mit, die für Darmstadt 98 von entscheidender Bedeutung sein könnten. Vor seiner Trainerkarriere war Kohfeldt in verschiedenen Rollen bei Werder Bremen tätig, einschließlich der Cheftrainerschaft in der U23-Mannschaft. Nachdem er mit Werder in der Saison 2018/19 fast die Europa League erreicht hatte, wurde er nach einer enttäuschenden Saison entlassen und sucht nun nach Wegen, sein Talent und Engagement im Ligaalltag unter Beweis zu stellen.
Sein Vorgänger Lieberknecht hatte es nicht geschafft, das Team auf Kurs zu halten, angesichts einer schwierigen Abstiegssaison und einem katastrophalen Start in die Zweitliga-Saison mit nur einem Punkt aus vier Spielen. Die Situation erfordert schnelles Handeln, und Kohfeldt steht unter Druck, die Dinge rasch zu verbessern. Darmstadt befindet sich derzeit in einem Kellerduell gegen Eintracht Braunschweig, was eine große Chance für seinen Einstand wäre.
Zukunftsperspektiven für den Darmstädter Kader
Die Zusammensetzung des Kaders scheint eine Herausforderung für den neuen Trainer zu sein. Paul Fernie hat in seiner kurzen Zeit bei Darmstadt 98 insgesamt elf neue Spieler geholt, jedoch konnten die Neuzugänge unter Lieberknecht bisher nicht überzeugen. Dies wirft die Frage auf, ob der Kader ausreichend Potenzial hat, um Kohfeldts gewünschten anspruchsvollen und offensiven Fußball zu praktizieren.
Kohfeldt erklärte, dass eine offene Kommunikation und teambasierte Ansätze für ihn von großer Bedeutung sind. Diese Philosophie könnte den Spielern helfen, ihre Fähigkeiten besser auszuschöpfen und in der Liga konkurrenzfähig zu bleiben. Vor dem kommenden Spiel am Samstag wird viel von Kohfeldts taktischen Ideen und seiner Fähigkeit abhängen, die Mannschaft schnell zu motivieren und zu inspirieren.
Die Augen aller werden auf Darmstadt 98 gerichtet sein, da es nicht nur um das Spiel gegen Eintracht Braunschweig geht, sondern auch darum, ob Kohfeldt die Wende herbeiführen kann, die der Verein so dringend benötigt. Seine zurückhaltende, jedoch kommunikative Art gepaart mit einem klar strukturierten Spielsystem könnte das entscheidende Element sein, um die Südhessen auf den richtigen Weg zu bringen.
– NAG