Kaum hörbar über dem Klang explodierender Feuerwerkskörper reflektierte Christine Lambrecht ein Jahr, das mit „Krieg tobte mitten in Europa“ endete.
Der Konflikt in der Ukraine habe zu „vielen besonderen Erlebnissen“ und der Chance auf „viele Begegnungen mit tollen und interessanten Menschen“ geführt, sagte Lambrecht in dem auf ihrem persönlichen Instagram-Account geposteten Clip.
Lambrechts Neujahrsansprache habe „nicht den richtigen Ton getroffen“ und den Krieg wie ein „spannendes Berufserlebnis“ klingen lassen, schrieb der Tagesspiegel.
Die minutenlange Nachricht, die mit einem Handy gefilmt wurde, „beschämte“ Deutschland, sagte die Bild-Tageszeitung.
Lambrecht, Mitglied der Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz, wurde in den Medien für ihre Reaktion auf die russische Invasion und die schleppende Unterstützung Deutschlands für die Ukraine heftig kritisiert.
Auf einer regulären Pressekonferenz lehnte es ein Sprecher des Verteidigungsministeriums ab, sich zu dem von Lambrecht veröffentlichten „privaten Video“ zu äußern. Er würde nur sagen, dass bei der Produktion des Clips „keine offiziellen Ressourcen“ verwendet wurden.
Nach zwei Jahren Feuerwerksverbot wegen der Coronavirus-Pandemie gingen Nachtschwärmer in Deutschland erneut auf die Straße, um Tausende Raketen und Böller zu zünden.
Die Szenen in Berlin lieferten eine unruhige Kulisse für Lambrechts Video, während die ukrainische Hauptstadt gleichzeitig das Ziel russischer Luftangriffe war.
Diese Runde anarchischer Feierlichkeiten führte zu Dutzenden Verletzten und mindestens einem Toten, wobei Feuerwerkskörper auch auf Rettungskräfte in ganz Deutschland abzielten.
Das Ausmaß des Chaos machte Innenministerin Nancy Faeser „fassungslos und wütend“.
Wer die Polizei oder Rettungskräfte angreife, „muss mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden“, sagte sie.
Quelle: The Telegraph