Der Kreis Euskirchen hat mit einem Auswilderungsprojekt für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster begonnen. Auf einem umzäunten 5,5 Hektar großen Feld in Zülpich sollen insgesamt 98 Feldhamster angesiedelt werden, wovon am Dienstag zwölf in die Freiheit entlassen wurden. Die Tiere erhalten auf dem Feld eine Oase mit Getreide, Hülsenfrüchten und entsprechender Deckung, um sich vor Raubtieren wie Füchsen, Hunden und Katzen zu schützen.
Das langfristige Ziel des Auswilderungsprojektes ist die Entwicklung einer sich selbst erhaltenden Population der Feldhamster. Diese niedlichen Nagetiere bewohnen Tunnel unter Feldern und suchen an der Oberfläche nach Nahrung. Auf perfekt abgemähten Feldern finden sie häufig nicht genügend Körner und Deckung. Das soll sich auf dem Feld in Zülpich ändern, wo sie optimale Bedingungen vorfinden sollen.
Der nordrhein-westfälische Umweltminister Oliver Krischer bezeichnete das Projekt als „Vorzeigeprojekt“, da Feldhamster als Sinnbild für den Artenschutz gelten. Auch der Landrat des Kreises Euskirchen, Markus Ramers, betonte, dass der Artenschutz eine zentrale Aufgabe sei. Das Projekt wurde durch sieben Jahre Vorarbeit ermöglicht, mit Unterstützung von Landwirten und einer geplanten Beobachtungsphase von zehn Jahren. Die ausgesetzten Tiere stammen aus der Nachzucht der letzten wild lebenden Feldhamster in Zülpich und kehren nun in ihre angestammte Umgebung zurück. In den vergangenen Jahren wurden auch in Pulheim, Rommerskirchen und Aachen Auswilderungsprojekte für Feldhamster durchgeführt.