Ein Lehrer an einer Privatschule in Morsbach, Ingo K., wurde nach einem Missbrauchsskandal zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt. Der 57-Jährige, der als Vertrauenslehrer und Ethik-Lehrer tätig war, missbrauchte in den Jahren zwischen 2003 und 2021 mehrere minderjährige Schüler im Betreuungszimmer der Schule und in seiner Privatwohnung. Dabei fertigte er sogar pornografisches Material von den Opfern an. Zusätzlich zur Haftstrafe wurde der Ex-Lehrer verpflichtet, einem ehemaligen Schüler ein Schmerzensgeld in Höhe von 10.000 Euro zu zahlen. Erschreckend ist, dass die missbrauchten Kinder zuvor bereits Opfer sexuellen Missbrauchs geworden waren.
Der Richter wies darauf hin, dass Ingo K. seine Position und das Vertrauen der psychisch labilen Schüler ausgenutzt hatte, indem er ihnen Geld, Geschenke wie Fußballtrikots der Nationalmannschaft und Alkohol versprach. Die Straftat kam erst Jahre später ans Licht, als einer der ehemaligen Schüler den Lehrer anzeigte und die Ermittler belastendes Material in dessen Wohnung fanden. Trotz eines Geständnisses des Angeklagten hatte der Staatsanwalt zuvor eine sechsjährige Haftstrafe gefordert.
Den Opfern des Lehrers und anderen Betroffenen von Missbrauch wird dringend geraten, sich an Beratungsangebote wie das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ zu wenden. Betroffene Kinder und Jugendliche können Unterstützung unter der Nummer gegen Kummer 116 111 erhalten. Zudem gibt es eine anonyme Möglichkeit zum Chatten mit Beratern auf der entsprechenden Internetseite. Personen mit pädophilen Neigungen finden Hilfe bei dem Projekt „Kein Täter werden“ der Berliner Charité, das kostenlose Informationen und Ansprechpartner bietet.